Aus für mehrere Tierarten in Schönbrunn
Betroffen von der EU-Verordnung sind Tierarten, die sich außerhalb ihres natürlichen Ursprungsraumes ausbreiten und so eine Gefahr für die einheimische Tier- und Pflanzenwelt darstellen. Darunter fallen auch die Chinesischen Muntjaks des Leipziger Zoos. Daher hat der Zoo überlegt, diese perspektivisch“ zu schlachten und an die Raubtiere zu verfüttern. Inzwischen hat die EU klargestellt, dass die Tiere nicht getötet werden müssen. Leipzig will jetzt neu über das Schicksal der Muntjaks entscheiden.
Natürlicher Tod wird abgewartet
Auch der Tiergarten Schönbrunn hält Muntjaks, ursprünglich ein Weibchen und ein Männchen - doch das Weibchen verendete im Jänner 2016. „Wir werden jetzt aufgrund der Richtlinie kein neues Weibchen in den Tiergarten holen, sondern wir werden einfach die Haltung der Muntjaks auslaufen lassen“, so Tiergartensprecherin Johanna Bukovsky gegenüber wien.ORF.at. Die Tiere werden also noch bis zum natürlichen Tod gehalten.
Tiergarten Schönbrunn/Norbert Potensky
Warnung vor „ausgesetzten Tieren“
Das Gleiche betrifft die Nutria (Biberratten). Ein größeres Fragezeichen gibt es hingegen bei den Nasenbären. „Da haben wir erst 2014 ein neues Gehege gebaut. Da stehen wir natürlich noch vor großen Überlegungen, und da muss erst eine Lösung gefunden werden“, so die Sprecherin. Generell sei es für den Zoo ein Problem, wenn Tiere unerwartet auf die Liste der invasiven Arten kommen. Denn damit sei eine langfristige Planung - etwa bei den Gehegen - schwierig - mehr dazu in Schönbrunn besorgt über „Alien“-Liste.
Betroffen von den 37 untersagten Tier- und Pflanzenarten sind auch die Rotwangenschmuckschildkröten. „Alle Tiere, die wir haben, wurden von privaten Haltern abgegeben. Das werden wir künftig natürlich nicht mehr machen, dass wir Tiere aufnehmen. Es bleibt dann natürlich zu hoffen, dass die Tiere nicht wie früher eben ausgesetzt werden und für die heimische, europäische Sumpfschildkröte ein Problem darstellen.“
Hoffnung auf Ausnahmeregelung
Der Tiergarten Schönbrunn will nun gemeinsam mit anderen Zoos Ausnahmegenehmigungen aushandeln. „Das Thema der invasiven Arten ist ein sehr wichtiges Thema, und wir denken, dass gerade die Zoos das an die Besucherinnen und Besucher mit den entsprechenden Tieren auch vermitteln könnten“, so Bukovsky.