Simmering: Parkpickerl-Befragung im Frühling

In Simmering rückt ein mögliches Parkpickerl näher. Noch im Frühling will Bezirksvorsteher Paul Johann Stadler (FPÖ) die Simmeringer abstimmen lassen, ob sie dafür sind. In Hietzing soll es das Ergebnis der Abstimmung schon am 31. März geben.

Mindestens sechs Wochen dauert es, bis das für die Parkpickerl-Abstimmung nötige, fälschungssichere Papier geliefert wird. Gleich danach will Bezirksvorsteher Stadler die Simmeringer befragen. Das Ergebnis der Abstimmung ist für Bezirksvorsteher Stadler bindend. Sollte sich die Bevölkerung dagegen aussprechen, kommt das Parkpickerl nicht. Wenn die Ja-Stimmen überwiegen, soll es ab Frühjahr 2018 gelten.

Drei Zonen zur Auswahl

Zur Wahl stehen drei Parkpickerl-Zonen: Die erste umfasst den Geiselberg, die Gasometer und Hasenleiten. Die zweite geht bis zum Zentralfriedhof und in der dritten ist auch noch der Leberberg dabei. In den Industriegebieten und auf der Simmeringer Haide soll Parken weiter gratis bleiben. Das gilt auch für die Simmeringer Hauptstraße: Mit einem Pickerl ist das Parken für eineinhalb Stunden auch auf der Einkaufsstraße gratis. Für alle anderen soll weiter die Kurzparkzone gelten.

Anrainerparkplätze könnte sich Stadler vorstellen, doch das müsste die Stadt erst prüfen. Denn das ist nur bei einer Parkplatz-Auslastung von über 90 Prozent möglich. In einem definierten Gebiet können maximal 20 Prozent der vorhandenen Parkplätze für Anrainer „reserviert“ werden.

Abstimmung in Hietzing läuft

Die Bewohner des 13. Wiener Gemeindebezirks (Hietzing) stimmen derzeit darüber ab, ob in Teilen des Bezirks das Parkpickerl eingeführt wird. Abgefragt wird nach Grätzeln, wobei eine Rücksendung des Fragebogens noch bis kommenden Montag möglich ist. Derzeit beträgt die Rücklaufquote 47 Prozent, wie der Büroleiter von Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP), Matthis Prabitz, berichtete.

An die Hietzinger werden genaugenommen sogar zwei Fragen gestellt: Sie können darüber abstimmen, ob sie die Einführung der Parkraumbewirtschaftung in den überparkten Gebieten ihres jeweiligen Grätzels wollen. Die zweite Frage ist allgemeiner gestellt. Dabei geht es um die Parkraumbewirtschaftung im gesamten Bezirk - wobei aber hier ebenfalls nur die Regionen mit hohem Stellplatzdruck betroffen sind, wie betont wird.

Ergebnis in Hietzing am 31. März

Geplant ist, das Ergebnis des Votums am 31. März zu verkünden. Sollten die Befragten einer Einführung zustimmen, könnte das Parkpickerl in Hietzing dann in etwa einem Jahr Realität werden, hieß es zuletzt.

Die Bewohner des 13. Bezirks durften sich bereits 2013 zu dem Thema äußern. Damals sprachen sich knapp 80 Prozent gegen die Einführung einer flächendeckenden Parkraumbewirtschaftung aus. Inzwischen hat sich die Situation aber geändert und die Situation verschärft - nicht zuletzt deswegen, weil der Nachbarbezirk Penzing den Bereich, wo fürs Autoabstellen gezahlt werden muss, ausgeweitet hat.

Weiter Diskussion um Parkplätze

In Döbling gibt es weiter Diskussionen um die Lösung des Parkplatzproblems. Jetzt soll die Peter-Jordan-Straße zu einer Einbahn werden - mehr dazu in Döbling soll neue Einbahn bekommen. Ursprünglich wurde auch dort überlegt ein Parkpickerl einzuführen, das den Verkehr verringern sollte. Bei einer Bürgerbefragung sprachen sich allerdings 51,6 Prozent der Personen gegen die flächendeckende Parkraumbewirtschaftung aus - mehr dazu in Döblinger stimmten gegen Parkpickerl.

Nach dem Nein der Döblinger zum flächendeckenden Parkpickerl war auch die Ersatzidee „Anrainerparken“ in den Problem-Grätzeln aus rechtlichen Gründen nicht umsetzbar. Kurz überlegt wurden auch „Insellösungen“, denen erteilte Bezirksvorsteher Adi Tiller (ÖVP) eine Abfuhr - mehr dazu in Parkpickerl: Keine Insellösungen für Döbling.