Schwangere nach Unfall tot: Notkaiserschnitt
Das ungeborene Kind wurde per Notkaiserschnitt auf die Welt geholt und reanimiert. Es befinde sich in akuter Lebensgefahr, so Christoph Mierau, Sprecher des Wiener Krankenanstaltenverbundes. Der Unfall passierte laut Polizei gegen 11.40 Uhr auf der Simmeringer Hauptstraße, in der Nähe der Kreuzung mit der Grillgasse. Die Frau war mit ihrem eineinhalbjährigen Kind auf dem Arm vor eine Garnitur der Linie 71 gelaufen.
ORF
Bub erlitt mehrere Knochenbrüche
Der Fahrer leitete eine Notbremsung ein, erfasste die Frau und das Kind aber trotzdem, berichteten Polizei und Wiener Linien. Die 33-Jährige wurde per Hubschrauber ins Spital gebracht und erlag dort wenig später ihren Kopfverletzungen. Der 18 Monate alte Bub erlitt laut Wiener Berufsrettung mehrere Knochenbrüche und Prellungen. Er sei stabil und ansprechbar, sagte Mierau.
Schaulustige behinderten Rettungskräfte
Die Straßenbahn hatte Mutter und Kind frontal erwischt. Eine Ampel oder einen Zebrastreifen gibt es an dieser Stelle nicht. Ob eine Unachtsamkeit der Mutter oder der Fahrer der Straßenbahn schuld am Unfall waren, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geklärt. Der Fahrer erlitt bei dem Vorfall einen Schock, er wurde von einem eigenen Team der Rettung betreut. Angehörige der Familie der 33-Jährigen werden von einem Kriseninterventionsteam betreut, sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer.
Die Rettungskräfte seien bei der Ausübung der Erste-Hilfe-Maßnahmen durch zahlreiche Schaulustige behindert worden, teilte die Polizei weiters mit. Diese hätten unter anderem mit ihren Handys gefilmt. Ein solches Verhalten sei „sowohl rechtlich als auch moralisch verwerflich“, betonte die Polizei.