NEOS in Wien „ganz gut unterwegs“

Ihren Einzug ins Parlament haben die NEOS 2013 vor allem Wien verdankt. In der Bundeshauptstadt erreichten sie deutlich mehr Stimmen als bundesweit. Auch diesmal ist die Partei laut Meinungsforschern in Wien „ganz gut unterwegs“.

7,65 Prozent erreichten die NEOS bei der Nationalratswahl 2013 in Wien. Und laut Experten haben sie hier ein Wählerpotenzial, das sie durchaus noch erweitern können. „Der Anteil an jungen, urbanen Wählen wird in unserer Gesellschaft ja größer, gerade die jungen Selbstständigen haben sie in einem hohen Ausmaß erreicht, aber auch junge Akademiker. Für die ist dieses liberale Angebot durchaus interessant“, analysierte Günther Ogris, Meinungsforscher beim Institut SORA.

Griss und Strolz

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Irmgard Griss und Matthias Strolz als Doppelspitze im Wahlkampf

„Sie haben hier einige Themen besetzt, die bisher mehr in der Hand der Grünen waren, zum Beispiel das Bildungsthema, das in der NEOS-Wählergruppe zählt“, erklärte OGM-Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer. „Und sie sind eigentlich in Wien ganz gut unterwegs.“

Wahlserie, Teil 2: Die NEOS

Im Dreikampf um die Spitze drohen die NEOS im Wahlkampf unterzugehen. Vor allem in Wien brauchen sie Stimmen, das zeigt die Analyse.

Neoliberales Image als Problem

Neben Bildung setzen die NEOS im Wahlkampf auf bewährte Themen wie einen schlankeren Staat und Erleichterungen für Unternehmer. Als Mitstreiterin ist dieses Mal auch die ehemalige Bundespräsidentschaftskandidatin Irmgard Griss im Boot, als Doppelspitze gemeinsam mit Parteichef Matthias Strolz.

Sicher ist der Wiedereinzug für die NEOS ins Parlament allerdings auch mit Griss nicht. Um ihn zu schaffen, dürfen sie laut Ogris nicht zu neoliberal auftreten: „Wir haben eine starke politische Orientierung gegen diese Globalisierung in der Wirtschaft, gegen die Liberalisierung. Wenn sie da zu stark als neoliberale Kraft auftreten, wird ihr Potenzial kleiner.“ Bachmayer sieht bei den NEOS jedoch „keine großen Gefahren“. Zum einen könne Strolz anders als Pilz an den TV-Debatten teilnehmen. „Und ich sehe bei den NEOS keinen Fehler. Das wichtigste im Wahlkampf ist zuallererst einmal, keine Fehler zu machen.“

Wahlergebnis NEOS

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Die NEOS schnitten 2013 in Wien deutlich besser ab als bundesweit

Innere Bezirke 2013 zweistellig

Besonders stark waren die NEOS bei der vergangenen Nationalratswahl in den inneren Bezirken, hier gab es sogar zweistellige Ergebnisse, etwa rund um die Mariahilfer Straße. „Der Strolz ist schon ziemlich lustig“, sagt hier ein junger Mann ins „Wien heute“-Mikrofon, angesprochen auf seine Meinung zur Partei. „Ich mag ihre Vorschläge und vor allem den Matthias Strunz (sic!), dass er das alles sehr witzig rüberbringt“, findet eine Frau.

Anders die Stimmung beim Lokalaugenschein in Hietzing. „Den möcht ich gar nicht“, hört man hier von einer Frau zu Strolz. Und ein Mann kommentiert: „Aus meiner Sicht ein guter Selbstdarsteller, aber mit vielen Dingen, für die er steht kann ich mich nicht anfreunden.“

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