Fünftes Neujahrskonzert für Muti

Das Neujahrskonzert 2018 war ganz von der Strauß-Familie dominiert. Am Pult stand bereits zum fünften Mal Riccardo Muti. 2019 debütiert als sein Nachfolger Christian Thielemann, Chefdirigent der Staatskapelle Dresden.

Sieben Stücke erklangen erstmals im Rahmen des Neujahrskonzerts. „Es ist wichtig, alle Aspekte eines Künstlers zu kennen und nicht die gleichen Stücke immer zu wiederholen“, sagte Muti, der sich über die Auswahl freute.

Dirigent Riccardo Muti und Philharmoniker Vorstand Daniel Froschauer bei einer Pressekonferenz

APA/Hans Punz

Dirigent Riccardo Muti war zum fünften Mal beim Neujahrskonzert, für Daniel Froschauer ist es die Premiere als Vorstand der Philharmoniker

Debüt für Komponist Alfons Czibulka

Dabei waren nicht nur einige Werke Debütanten - auch ein Komponist kam erstmals zu Ehren am 1. Jänner: Alfons Czibulka. Der Militärkapellmeister komponierte zur Verlobung von Prinzessin Stephanie mit Kronprinz Rudolf die „Stephanie-Gavotte“, die nun im Goldenen Saal erklang.

Dirigiert wurde das diesjährige Neujahrskonzert von Riccardo Muti. Für das Neujahrskonzert hat er eine klare persönliche Herangehensweise. Weshalb Strauß-Musik als einzige auf der Welt perfekt zum Auftakt eines neuen Jahres passe, könne er selbst nicht sagen: „Aber lasst uns einen Tag im Jahr träumen.“

Programm für das Neujahrskonzert 2018

Komponist Stück Anmerkung
Johann Strauß (Sohn) Einzugsmarsch aus der Operette „Der Zigeunerbaron“
Josef Strauß Wiener Fresken. Walzer, op. 249 Premiere
Johann Strauß (Sohn) Brautschau. Polka, op. 417 Premiere
Johann Strauß (Sohn) Leichtes Blut. Polka schnell, op. 319
Johann Strauß (Vater) Marienwalzer, op. 212 Premiere
Johann Strauß (Vater) Wilhelm Tell-Galopp. Polka schnell, op. 29b Premiere
Pause
Franz von Suppe Ouvertüre zur Operette „Boccaccio“ Premiere
Johann Strauß (Sohn) Myrthenblüten. Walzer, op. 395 Premiere
Alphons Czibulka Stephanie-Gavotte, op. 312 Premiere
Johann Strauß (Sohn) Freikugeln. Polka schnell, op. 326
Johann Strauß (Sohn) Geschichten aus dem Wienerwald. Walzer, op. 325
Johann Strauß (Sohn) Festmarsch, op. 452
Johann Strauß (Sohn) Stadt und Land. Polza Mazurka, op. 322
Johann Strauß (Sohn) Un Ballo In Maschera. Quadrille, op. 272
Johann Strauß (Sohn) Rosen aus dem Süden. Walzer, op. 388
Josef Strauß Eingesendet. Polka schnell, op. 240
„Premiere“ bezieht sich hier auf die Erstaufführung im Rahmen des Neujahrskonzert

Übertragung in 95 Länder

Der ORF übertrug das Neujahrskonzert wieder parallel auf ORF 2 und Ö1 - als kleines Jubiläum steht 2018 die 60. TV-Übertragung an. Mit 14 Kameras war das ORF-Team dabei im Einsatz, werden die Bilder aus Wien doch wieder in 95 Länder übertragen. „Wir verwandeln die ganze Welt in einen großen Konzertsaal“, sagte der neue Philharmoniker-Vorstand Daniel Froschauer.

Neujahrskonzert mit Dirigent Riccardo Muti

Bereits zum fünften Mal hat Stardirigent Riccardo Muti das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker geleiutet.

Henning Kasten war erstmals für die Bildregie verantwortlich, während ORF-Kulturlady Barbara Rett abermals durch das Konzert führte. Teil der Übertragung waren auch wieder die beiden Tanzeinlagen mit Solisten des Wiener Staatsballetts zum Walzer „Rosen aus dem Süden“ und zur „Stephanie-Gavotte“, die heuer im niederösterreichischen Schloss Eckartsau sowie in Otto Wagners Hietzinger Hofpavillon gedreht wurden.

Wie Muti seinen fünften Einsatz hatte ihn auch Georg Riha als Regisseur des Pausenfilms. Der 66-Jährige widmete sich in seinem 26-minütigen Werk unter dem Titel „Wiener Moderne 1918 - 2018“ den Jahresjubilaren Otto Wagner, Gustav Klimt, Egon Schiele und Koloman Moser, deren 100. Todestag sich jährt.

Stadtgärten mit 30.000 Blüten

Bereits zum vierten Mal mit an Bord waren die Wiener Stadtgärten. 30.000 Blüten von Rosen, Amaryllis und Cymbidien hatte die Mannschaft für den Goldenen Saal vorgesehen. Mit Nelken und Lilien wollte man hierbei der Muti-Heimat Italien huldigen. Alles Florale war dabei in dezentem Pastell gehalten. So dominierten heuer die Farbschattierungen Rosa, Pastellorange und Frischgrün.

2019 steht Thielemann am Pult

Der 58-jährige Deutsche Thielemann debütiert beim Neujahrskonzert, ist aber keineswegs ein unerfahrener Neuling. Die Philharmoniker musizierten bereits viel mit ihm, der Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden und künstlerische Leiter der Salzburger Osterfestspiele ist auch dem heimischen Publikum wohlbekannt - mehr dazu in Neujahrskonzert 2019 mit Thielemann-Debüt.

Links: