4.247 Polizeieinsätze in Wien

Ein „stark erhöhtes Einsatzaufkommen“ hat neben Rettung und Feuerwehr auch die Landespolizeidirektion Wien in der Silvesternacht verzeichnet. 4.247 Mal ist in 24 Stunden der Notruf „133“ gewählt worden.

Die Polizei griff im gesamten Wiener Stadtgebiet 126 Mal wegen Lärmerregung, 387 Mal wegen verbotener pyrotechnischer Gegenstände und 57 Mal wegen Bränden ein. Illegal und unsachgemäß abgeschossenes Feuerwerk verursachte über die gesamte Stadt verteilt teilweise sogar schwere Sachbeschädigungen etwa an Telefonzellen, Zigarettenautomaten, Autos, mobilen WC-Anlagen und Wohnungen.

So galt einer der Einsätze offenbar dem Auto von Martin Sellner, dem Sprecher der rechtsextremen „Identitären Bewegung“. Das Auto, das vor der Wohnung Sellners in Währing abgestellt war, dürfte in der Nacht auf Samstag in Brand gesteckt worden sein, bestätigte die Polizei. Das Feuer dürfte vermutlich im Motorraum gelegt worden sein. Die starke Hitze beschädigte ein zweites Fahrzeug. Ein politisch motiviertes Verbrechen wird nicht ausgeschlossen. Der Verfassungschutz ermittelt. Sellner ist derzeit in den USA.

Kugelbombe vor Polizeiinspektion

Die Polizei registrierte 80 Anzeigen wegen verbotener pyrotechnischer Gegenstände, davon 18 Anzeigen wegen Sachbeschädigung durch Pyrotechnik, eine Anzeige wegen Brandstiftung durch Pyrotechnik, eine Anzeige wegen Körperverletzung durch Pyrotechnik sowie Organmandate (30 bzw. 50 Euro) wegen verbotener pyrotechnischer Gegenstände.

Was die Missachtung pyrotechnischer Einschränkungen verursacht, zeigt eine kleine Liste der Wiener Polizei. Sie reicht vom Pkw-Brand in Währing über die Sprengung eines Münztelefons in Simmering bis hin zum Versuch, vor der Polizeiinspektion Zohmanngasse eine Kugelbombe zu zünden.

Mehrere Einsätze zu Silvester

Hunderte Male sind die Einsatzkräfte in der Silvesternacht ausgerückt. Ein Mann hat sich mehrere Finger weggesprengt.

Anzeigen gegen Demonstranten

Anzeigen gab es auch gegen Organisatoren einer genehmigten Demonstration am späten Nachmittag des Sonntags in der Wiener Innenstadt. Von der Österreichischen HochschülerInnenschaft organisiert, demonstrierten etwa 40 Teilnehmer unter dem Motto "Protest zum Ausdruck der Solidarität mit den Gefangenen des Gefängnisindustriellen-Komplexes“. Weil die Demonstration von der genehmigten Route abwich und zudem illegale pyrotechnische Gegenstände mitgeführt wurden, kam es zu mehreren Anzeigen.

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