Polizei kämpft weiter mit IT-Problemen
In den Polizeiinspektionen läuft es in den vergangenen Wochen alles andere als rund. Ein Polizist berichtete etwa über seinen Versuch, zwei Lichtbildbeilagen zu erstellen: „Das System hat die Beilagen zwar geöffnet, ist dann aber abgestürzt.“ Auch ein Neustart habe nichts gebracht, „da mir das System mitgeteilt hat, dass ein Benutzer im System ist. Und zwar ich.“ Er habe die Bilder daher weder bearbeiten noch löschen können, so der Polizist. Normalerweise brauche er für eine Lichtbildbeilage zehn Minuten, nun seien es, inklusive Kontakt zum Support, bis zu 60.
ORF
Probleme auch noch im nächsten Halbjahr erwartet
Zumindest dieses Problem ist nun laut Roman Klaus vom zuständigen Projektteam großteils behoben. Auch bei den Formularen, wo es derzeit zu Fehlern beim Ausfüllen kommt, soll es im Lauf der kommenden Woche Verbesserungen geben. „Es wird eine neue Technologie bzw. ein neues Update für das Bearbeiten der Dokumente und Formulare eingespielt“, erklärte Klaus gegenüber Ö1. Zwei weitere Updates sollen nächste Woche auch weitere bestehende Fehler beheben.
In einigen Fällen mussten zur Problembehebung auch die Computer komplett getauscht werden. Bis alles wieder ordentlich funktioniert, wird es aber laut Klaus noch dauern. Er erwarte „eine Durchlaufzeit von ca. sechs bis sieben Monaten, bis die Applikation wirklich rund rennt“ - und bis sich die Polizisten an die neuen Programme gewöhnt hätten.
ORF
Neue Spurensicherung mit Anlaufschwierigkeiten
Probleme gibt es etwa auch bei der Spurensicherung, wenn etwa biologische Spuren, wie eine DNA, ins System eingetragen werden. Das liege daran, dass die Spurenbearbeitung insgesamt umgestellt worden sei, so Klaus. „Ich glaube aber nach den bis heute gewonnenen Erfahrungen, dass diese Spurenbearbeitung jetzt immer mehr greift und die neue Art der Spurenbearbeitung auch sehr gut bei den Anwendern und Anwenderinnen ankommt.“
Softwareupdate im Jänner als Auslöser
Auslöser für die IT-Probleme bei der Polizei war ein Softwareupdate, das Mitte Jänner durchgeführt wurde. Betroffen ist das PAD-System (Protokollieren-Anzeigen-Daten), mit dem die Polizei Anzeigen und Vernehmungen protokolliert. Aufgrund zahlreicher Systemabstürze mussten sogar Verhöre unterbrochen werde, Akten gingen verspätet an die Justiz - mehr dazu in Softwareprobleme behindern Polizeiarbeit.