Lange Nacht der Kirchen mit politischer Debatte

Die „Lange Nacht der Kirchen“ findet heuer bereits zum 15. Mal statt. Die Schwerpunkte der Veranstaltung könnten unterschiedlicher nicht sein: Debatten mit politischem Hintergrund und ein Fokus auf Orgeln.

In Wien und Umgebung öffnen von Freitag auf Samstag rund 190 Kirchen um 17.50 Uhr ihre Pforten - und zwar nicht nur katholische, sondern etwa auch evangelischer oder orthodoxer. Glocken der teilnehmenden Kirchen läuten das Event traditionell ein. Im Fokus der Veranstaltung stehen heuer Orgeln. Ein besonderer Vertreter ist die „Riesenorgel“ des Stephansdoms: Sie soll heuer zum letzten Mal „stumm“ bleiben.

„Königin der Instrumente“ und Diskussionen

Die Restaurierungsarbeiten der „Riesenorgel“ im Stephansdom laufen im Moment auf Hochtouren. Dennoch ist sie in diesem Jahr Teil des kulturellen Schwerpunktes, der sich der „Königin der Instrumente“ widmet. Die Orgel in der ältesten Kirche Österreichs soll in der Langen Nacht der Kirchen im nächsten Jahr wieder erklingen, so Domkapellmeister Markus Landerer.

Orgel Stephansdom

APA/ Herbert Pfarrhofer

Die Orgel im Stephansdom wird restauriert

In der Franziskanerkirche wird es musikalisch: Ab 21.15 Uhr gibt es eine musikalische Lesung zu hören. Gleichzeitig findet in der Schottenkirche eine Podiumsdiskussion über Radikalismus und Extremismus statt. Unter dem Titel „"Läuft die Gesellschaft aus dem Ruder?“ diskutiert unter anderem der noch amtierende evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker.

„Die Bibel ist voll von Migrationsgeschichten“

Die Themen Flucht und Zuwanderung sind ein weiterer Schwerpunkt der Langen Nacht. In der Evangelischen Hochschulgemeinde im Albert Schweitzer Haus klärt das International Centre for Migration Policy Development zu diesen Themen auf. „Die Bibel ist voll von Migrationsgeschichten“, meinte Medienkoordinator Bernhard Schragl.

Ein Workshop trägt etwa den Titel „Wie Feindbilder entstehen - und was wir dagegen tun können“. Pfarrer in Ausbildung Johannes Modeß trägt zusammen mit einem Mann aus Afghanistan „Flüchtige Geschichte“ vor. Modeß vertritt die Auffassung, dass von Flüchtlingen gestellte Fragen dazu bewegten, den eigenen christlichen Glauben zu hinterfragen - „deswegen sehen wir es als grundsätzliche kirchliche Aufgabe, solche Räume zu schaffen“.

Im vergangenen Jahr nahmen 150.000 Besucherinnen und Besuchern an der „Langen Nacht der Kirchen“ teil- mehr dazu in 150.000 Besucher bei Langer Nacht der Kirchen.

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