„Best of“ Pluhar zum Nachhören

Im „Radio Wien“-Literatursalon hat die Wiener Sängerin, Schauspielerin und Schriftstellerin Erika Pluhar ihren neuen Roman vorgestellt. Ein „Best of“ der Veranstaltung wurde auf Radio Wien gesendet.

Im Gespräch mit „Radio Wien“-Programmchefin Jasmin Dolati stand im Stadtsaal Pluhars zuletzt erschienenes Buch „Im Schatten der Zeit“. Es wird davon ausgegangen, dass es sich ebenso in die Liste ihrer Erfolgsromane einreiht wie ihre vorletzte Publikation „Spätes Tagebuch“.

Best of zum Nachhören

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Erika Pluhar

Philipp Naderer

Erika Pluhar präsentierte ihr neues Buch „Im Schatten der Zeit“

Neuer Roman über das Leben der Mutter

Der neue Roman „Im Schatten der Zeit“ von Erika Pluhar erzählt die Geschichte ihrer Mutter Anna, einer hochbegabten Frau, die zwischen den Weltkriegen an der Wiener Kunstakademie studiert und von einem selbstbestimmten Leben träumt. Doch Annas Auswanderung nach Brasilien, ihre Ehe und der aufkeimende Nationalsozialismus verhindern für lange Zeit diesen Traum.

Einfühlsam beschreibt Pluhar die Hoffnungen, Sehnsüchte und Ängste der jungen Anna, die im Jahrhundert politischer Extreme aufwächst. Österreich, Brasilien, Deutschland und Polen sind die Stationen ihres Lebens, das einen unerwarteten Verlauf nimmt.

Erika Pluhar und Jasmin Dolati

Philipp Naderer

Pluhar im Gespräch mit Jasmin Dolati

1959 ans Burgtheater engagiert

Erika Pluhar wurde am 28. Februar 1939 als Tochter eines Verwaltungsbeamten in Wien geboren. Nach der Matura studierte sie am Max-Reinhardt-Seminar, von wo sie direkt nach ihrem Abschluss 1959 ans Burgtheater engagiert wurde. Ihr Rollenrepertoire reichte von der Salondame bis zum Charakterfach, große Erfolge feierte sie etwa mit dem szenischen Monolog „Eine gebrochene Frau“ (1982) nach Simone de Beauvoir.

Gastspiele führten Pluhar unter anderem zu den Salzburger Festspielen. Der große Durchbruch vor großem Publikum gelang ihr 1968 in Helmut Käutners Verfilmung von Maupassants „Bel ami“. Die darauf folgenden Hollywood-Angebote schlug sie jedoch aus. Vom Burgtheater verabschiedete sie sich mit ihrem 60. Geburtstag.

Erfolge auch als Chansonsängerin und Autorin

Ihre Karriere als Chansonsängerin begann Pluhar Mitte der siebziger Jahre angeregt durch ihren zweiten Mann, Andre Heller, mit dem sie von 1970 bis 1984 verheiratet war. Nachdem sie zunächst Hellers Texte und Evergreens aus den zwanziger und dreißiger Jahren sang, begann sie Anfang der 80er Jahre, ihre Lieder selbst zu schreiben. Unter dem Titel „Mehr denn je“ sind Pluhars Liedtexte als Buch erschienen.

Buchhinweis:

Im Schatten der Zeit. Residenz Verlag, 272 Seiten, 21,90 Euro.

1981 trat Pluhar als Autorin an die Öffentlichkeit. Sie machte zunächst mit Tagebuchaufzeichnungen auf sich aufmerksam. Nach autobiografischen Büchern - darunter „Als gehörte eins zum anderen. Eine Geschichte“, „Marisa. Rückblenden auf eine Freundschaft“ und „Am Ende des Gartens. Erinnerungen an eine Jugend“ - erschien 1999 der erste rein fiktive Roman „Matildas Erfindungen“.

In „Verzeihen Sie, ist das hier schon die Endstation?“ (2001) verarbeitete sie den Tod ihrer 1999 verstorbenen Tochter Anna. „Die Wahl“, ein Roman über eine ehemalige Schauspielerin, die gebeten wird, für das Amt des Bundespräsidenten zu kandidieren, trägt autobiographische Züge: Sie war sowohl als Bundespräsidentin als auch als Kulturministerin vorgeschlagen gewesen. Zuletzt erschienen die Bücher „Reich der Verluste“ (2005), „Paarweise“ (2007) und „Er“ (2008).

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Nächster Literatursalon am 21. Oktober mit Gabriel Barylli in der Roten Bar im Volkstheater.

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