Kunst im Regal beim „Kunstsupermarkt“

Im Kunstsupermarkt in der Mariahilfer Straße werden Unikate von 90 Nachwuchskünstlern zu moderaten Preisen angeboten. Ab Donnerstag hat er wieder geöffnet. Die Veranstalter wollen auch jene anlocken, die bei Galerien Schwellenangst haben.

Kunst ist auch eine Ware. Nach diesem Prinzip startete vor 15 Jahren der in Deutschland lebende spanische Kunsthistoriker Mario Teres seinen ersten Kunstsupermarkt. Seitdem präsentiert er regelmäßig Originalwerke von neuen Talenten: Zeichnungen, Bilder, Fotokunst und Skulpturen.

„In der Gesellschaft gibt es ein großes Bedürfnis nach Kunst. Aber immer noch haben viele Menschen keinen Zugang dazu. Zu uns können Leute kommen, die noch nie in einer Galerie waren“, so Peter Doujak, Organisator des Kunstsupermarkts.

Kunstsupermarkt

© APA / Alexandra Eizinger

Kunst zu erschwinglichen Preisen

Von 50 bis 299 Euro

Seit dem Jahr 1998 bringt Doujak die Kunst in die Regale: Deutschland, Frankreich, Schweiz. Nach dem erfolgreichen Versuchen brachte er die Idee vor sieben Jahren auch nach Österreich.

Trotz der niedrigen Preisen findet man hier ausschließlich Unikate. „Es gibt ein klares Konzept mit vier Kategorien zwischen 50 bis 299 Euro. Aber wir haben auch besondere Kunstwerke, die den Einkaufspreis von sogar 2.000 Euro erreichen“, so Doujak.

Sendungshinweis:

Guten Morgen Wien, 17. Oktober

„Die Preise können wir nur anbieten, weil der Supermarkt eine temporäre Angelegenheit ist und unsere Künstler in dieser Zeit viele Bilder verkaufen“, ergänzt er. „Kunstwerke sind aber Einzelstücke. Wenn es weg ist, ist weg.“

Bilder können im Laden gerahmt werden

Die Präsentation von über 5.000 Werken auf 230 Quadratmeter wird zu einer dynamischen Schau. Wer aber nach dem ersten Besuch ohne Bild den Kunstsupermarkt verlässt, kommt wieder, wie die Organisatoren betonen. Nachdem das passende Bild gefunden wurde, kann dieses im Laden gerahmt werden.

Dieses Jahr nehmen 90 österreichische und internationale Künstler am Kunstsupermarkt teil, so viele wie noch nie. „Wir stoßen regelmäßig an unsere Grenzen. Aber der Andrang ist sehr groß, es gibt viele spannende Positionen, die wir zeigen wollen“, sagt Doujak.

Aufgrund des großen Erfolges eröffnet der Kunstsupermarkt diesmal früher als in den vergangenen Jahren und die heurige Ausgabe wurde auf drei Monate ausgeweitet. Jedes Jahr wächst der Kundenstock und 2012 stürmten über 30.000 Besucher die Räume der Mariahilfer Straße.

Johanna Kleedorfer und Antonio Semeraro mit ihren Kunstwerken auf der Mariahilfer Straße

© Gernot Singer / Kunstsupermarkt

Künstler machen selbst Werbung

Nachwuchskünstler als diesjähriger Schwerpunkt

Der Kunstsupermarkt zeigt auch heuer wieder international etablierte Kunstschaffende wie Sigrid Palmer, Sissi Schupp oder Richard Stumm. Ein besonderes Augenmerk gilt aber diesmal Künstlerinnen und Künstlern, die am Beginn ihrer Karriere stehen. Die sogenannten „Emerging Artists“ bilden den Schwerpunkt der aktuellen Ausstellung.

Das Spektrum an Stilen und Themen der jungen Kunstschaffenden ist breit. Es reicht von Johanna Kleedorfer, die von Tierschädeln bedeckte Frauenfiguren zeigt über Antonio Semeraro, der sich in seiner Kunst „zum Affen macht“ bis hin zu Qitan Huang, der die tausendjährige Tradition der Kalligrafie ins einundzwanzigste Jahrhundert führt.

Veranstaltungstipp:
Kunstsupermarkt
17.10.2013 bis 20.01.2014
Mariahilfer Straße 103
1070 Wien

„Wir freuen uns besonders auf die jungen Professionellen, die das Gedächtnis der Kunst neu interpretieren“, ergänzt Doujak. „Obwohl alle Techniken erlaubt sind, sehen wir einen gewissen Trend Richtung Illustration vermischt mit der Street Art“.

Kunden aus der ganzen Welt

Die verstärkte Präsenz in den ausländischen Medien und die Unterstützung durch den Wien Tourismus locken Kunden aus der ganzen Welt an. Neben vielen neuen Käufern aus Festlandeuropa - vor allem Deutschland, Italien und Spanien - gingen erstmals Bilder nach England, Südafrika und in die USA.

Der Kunstsupermarkt wird auch von jungen Galeristen besucht. Damit entwickelte sich das junge „Kunstvermittlungskonzept“ zu einem Publikumsmagneten. Bei der Vernissage am 16. Oktober können sich die Besucher die Kunstwerke signieren lassen.

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