Theaterjahr 2014: Bestseller und Filmerfolge

Das Weltkriegsgedenken findet sich heuer in den Spielplänen wieder. Daneben werden auch wieder Bestseller und Erfolgsfilme auf die Bühnen gebracht, wie Isabel Allendes „Geisterhaus“ im Akademietheater oder „Ziemlich beste Freunde“.

Das Wiener Schauspielhaus startet das neue Jahr mit einem Premieren-Stakkato. Nach der Silvesterpremiere von Nick Paynes Paralleluniversen-Beziehungsstück „Konstellationen“, folgt am 10. Jänner „Das Sausen der Welt“ von PeterLicht.

Am 16. Jänner steht der Auftakt des traditionellen Fortsetzungsromans, der 2014 Stefan Zweigs postum veröffentlichter Autobiografie „Die Welt von gestern“ gewidmet ist, auf dem Spielplan. Die erste Folge beginnt mit dem Attentat von Sarajevo. Am 31. Jänner hat dann die Dramatisierung des Romans „Aller Tage Abend“ von Jenny Erpenbeck ihre Uraufführung.

Kartenspiel und Lohner und Trissenaar

Theater in der Josefstadt

„Quartett“ als eine Art Fortsetzung der „Gefährlichen Liebschaften“

Liebschaften mit Lohner und Trissenaar

Ebenfalls eine Dramatisierung steht tags zuvor im Akademietheater auf dem Programm: Antu Romero Nunes bringt Isabel Allendes Bestseller „Das Geisterhaus“ auf die Bühne. „Für Helden und die, die es noch werden wollen, ab 11 Jahren“ dramatisiert die junge Autorin Vea Kaiser im Rabenhof die berühmte griechische „Argonauten“-Sage: „Noch nie waren die antiken Helden so lebensnah, so menschlich und so echt“, wirbt der Rabenhof, wo das Stück am 14. Jänner uraufgeführt wird.

Der Februar bringt Heiner Müllers „Quartett“ in einer hochkarätigen Konstellation ins Theater in der Josefstadt: Hans Neuenfels inszeniert, Elisabeth Trissenaar und Helmuth Lohner sind die ruchlose Marquise de Merteuil und der zynische Vicomte de Valmont.

„Kunst“ nach 18 Jahren wieder auf dem Spielplan

In den Kammerspielen diskutiert in Yasmina Rezas „Kunst“ mit Andre Pohl, Herbert Föttinger und Martin Zauner die Originalbesetzung der Österreichischen Erstaufführung 18 Jahre später erneut die Grundfragen von Kunstverständnis und Freundschaft.

Originalbesetzung von Kunst: Föttinger, Zauner und Pohl

Theater in der Josefstadt/ Harry Weber

„Kunst“: Einer der Theatererfolge in den Kammerspielen

Kurz darauf hat Brechts „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ im Volkstheater Premiere. Michael Schottenberg inszeniert, die Titelrolle übernimmt Maria Bill.

Zwei große Regisseure inszenieren im Februar im Burgtheater: Michael Thalheimer widmet sich Hebbels „Maria Magdalena“, Katie Mitchell Peter Handkes „Wunschloses Unglück“. Die genauen Premierendaten dieser beiden Produktionen stehen noch ebenso wenig fest wie jenes des Projekts „Der falsche Film“ von Matthias Hartmann.

Von Schwab bis Dorst

Der März bringt u.a. „Die Krönung Richards III“ von Hans Henny Jahnn in Frank Castorfs Regie im Burgtheater, „Begin the Beguine“ von John Cassavetes im Akademietheater, Werner Schwabs „Die Präsidentinnen“ im Volkstheater und die Bühnenfassung des Erfolgsfilms „Ziemlich beste Freunde“ in den Kammerspielen.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen Wien“, 2.1.2014

Am 3. April haben „Die Schüsse von Sarajewo“ von Milo Dor im Theater in der Josefstadt ihre Uraufführung, tags darauf kommt das Projekt „Ausnahmezustand Mensch Sein“ im Volkstheater heraus, bei dem ausgehend von Shakespeares „Sturm“ 30 Laiendarsteller in neun Sprachen gemeinsam „ein Bewusstsein für sozialen Zusammenhalt schaffen“ wollen. David Bösch inszeniert Tankred Dorsts „Parzival“ im Akademietheater.

„Die letzten Tage der Menschheit“ im Mai

Der Mai wird wie stets ein starker Theatermonat, beginnend am 1. mit „Die letzten Tage der Menschheit“ im Volkstheater. Dort gastiert am 10. auch Michael Thalheimers radikal reduzierte Version der „Geschichten aus dem Wiener Wald“ aus dem Deutschen Theater Berlin und eröffnet damit den Reigen hochkarätiger Theaterproduktionen der Wiener Festwochen, bei dem u.a. „Die Neger“ von Jean Genet in der Regie von Johan Simons auf dem Programm steht - mehr dazu in Wiener Festwochen mit „Herz und Hirn“. Ebenfalls im Mai bringt Jan Bosse im Akademietheater Tschechows Klassiker „Die Möwe“ heraus.

Am 13. Juni hat Mark Haddons Roman „Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone“ in der Bearbeitung von Simon Stephens im Volkstheater Premiere.

Im Gedenkjahr erinnern in Wien viele Ausstellungen an die historischen Ereignisse, etwa in der Nationalbibliothek oder im Jüdischen Museum - mehr dazu in Gedenkjahr: Erinnerung an 1914.

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