Süße Trauben wie aus dem Schlaraffenland

Weintrauben sind in den letzten Jahren wieder als Tafeltraube beliebt geworden, viele neue krankheitsresistente Züchtungen sind auf den Markt gekommen. Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger pflanzt die Sorte Bianca.

Je sonniger der Platz ist, desto wohler fühlen sich die Trauben. Das gilt sowohl im Garten, als auch auf Balkon und Terrasse. Gepflanzt wird entweder jetzt im Herbst oder im zeitigen Frühjahr. Die Herbstpflanzung hat den Vorteil, dass man die Sorte oft gleich verkosten und damit geschmacklich seine Auswahl treffen kann. Die Pflanzerde sollte gut durchlässig sein. Im Garten ein mindestens 50 cm tiefes und breites Loch graben und den Boden gut lockern. Ist die Erde sehr lehmig, dann unbedingt Sand und Tongranulat sowie ein wenig gut abgelagerten Kompost einarbeiten.

Wird die Rebe an die Hauswand gesetzt, dann sollte man sie schräg eingraben. Die Wurzeln in etwa 40 cm Entfernung von der Mauer, damit sie nicht zu trocken stehen und die Triebe dann an ein Spalier leiten. Am Balkon verwendet man einen etwa 40 – 60 cm großen Topf und befüllt ihn mit Erde, die einen hohen Anteil an Ziegelsplitt und Sand enthält. Oft ist es unter dem Namen „Dachgartensubstrat“ erhältlich. Vermischt mit Hornspänen ist es die ideal Grundlage für den Weingarten in luftiger Höhe.

Weintrauben

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Weintrauben

Der richtige Schnitt

Beim Pflanzen gilt: Nicht zu tief setzen. Die Veredelungsstelle (meist durch einen Überzug aus Wachs zu erkennen) soll mindestens fünf Zentimeter über der Erde liegen. Also ganz im Gegensatz zum Beispiel zu den Rosen, hier muss die Veredelung unter die Erde. Gut angießen und dann heißt es nur noch richtig schneiden. Im Februar werden die Triebe, die sich im Jahr davor gebildet haben in den ersten Jahren auf zwei bis drei Augen zurückgeschnitten.

Ist ein Grundgerüst mit den Jahren aufgebaut, wird auf „Zapfen“ geschnitten. Also dort, wo der neue Trieb gewachsen ist, wird knapp darüber abgeschnitten. Dort bildet sich dann ein neuer Ast mit zwei bis drei Trauben. Ist der Ertrag nicht im Vordergrund, dann kann man den Wein auch einige Jahre frei wachsen lassen, ideal zum Begrünen von Pergolen. Wein, der im Topf gezogen wird, sollte an einem dunklen Platz (bei etwa null Grad) in einer Garage oder einem Abstellraum überwintert werden. Bleibt er im Freien, den Topf mit Vlies vor zu viel Sonnenstrahlen schützen, damit die Pflanze nicht zu früh austreibt.

Die besten Sorten

Absoluter Spitzenreiter unter den resistenten Sorten, die auch problemlos viele Jahre im Topf gezogen werden kann, ist „Bianca“. Mittelgroße, grüngelbe Beeren, die ab Ende August reifen sind ein Delikatesse. Die Traube weist eine gute Resistenz gegen Pilzkrankheiten auf und ist aufgrund ihrer Robustheit und Frosthärte zur Verwendung im Hausgarten bestens geeignet.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt in den Tag“, 13. Oktober 2017

Sehr gut entwickelt sich auch die Sorte „Franziska“. Der Fruchtertrag dieser wüchsigen Sorte ist hoch und die Beeren schmecken äußerst süß. Als blaue „Favoriten“ gelten bei mir: Boskoop Glory und Regent. Sollte man die eine oder andere Sorte nicht bekommen, unbedingt auf den Hinweis „resistent“ achten. Traditionelle Winzertrauben („Grüner Veltliner“, „Muskat“, etc.) sind für den Hobby-Gärtner meist nicht geeignet, da sie krankheitsanfälliger sind.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.

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