Luftige Vorweihnachtszeit

Warum stresst uns die friedlichste Zeit des Jahres so, wie können wir dem Fest wieder „Luft“ geben, und wie kommen wir gemütlich durch die Weihnachtsfeiertage? Tipps von Kommunikationsexpertin Nana Walzer.

80% der Menschen gehen im Dezember shoppen, mehr als der Hälfte bereitet es keine Freude. Wobei die meisten Menschen noch dazu an die 6 Personen beschenken wollen, es ist also nicht nur mit einem Geschenk besorgen getan. Dazu kommen mühsame Nebeneffekte wie der massiv erhöhte Verkehr, die überfüllten Öffis, kaum Parkplätze oder die Hektik im Berufsleben, weil alles noch vor Weihnachten fertig sein soll.

Sendungshinweis:

„Radio Wien am Nachmittag“, 14.12.2017

Die Kinder müssen sich mit angestauten Schularbeiten und Tests quälen, die die Erwachsenen noch zusätzlich in dieser eh schon dichten Zeit betreuen sollen. Und es finden viel zu viele Veranstaltungen, die eigentlich keiner will, statt. Kurz gesagt: Der Konsumwahn und der Zeitdruck haben uns fest im Griff.

Weihnachtsgeschenke

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Dem Fest wieder „Luft“ geben

Online-Shopping ist einfacher und spart Wege, es freut die heimische Wirtschaft nur nicht unbedingt. Mittlerweile bieten aber auch viele regionale Geschäfte nicht nur einen attraktiven Webshop, sondern sogar Gratisversand an.

Familienfeste sollten so ablaufen, dass wir am besten so viele Aufgaben wie möglich auf so viele Menschen wir nur geht verteilen. Alle bringen etwas zu Essen mit, alle räumen gemeinsam auf. Die einen hüten die Kinder, die anderen kochen zusammen. Die Aufgaben sollten dabei möglichst den Interessen und Fähigkeiten aller entsprechen, am besten man gibt allen Beteiligten die Wahl, wie sie etwas beitragen möchten. Freiwilligkeit macht immer bessere Laune, als zu einer Arbeit verdonnert zu werden.

Am allermeisten hilft es jedoch, seine eigenen Erwartungen zu reduzieren. Also kein perfektes Fest, sondern ein friedliches Zusammenkommen. Keine ultimativen Geschenke, sondern ein Lächeln oder Glitzern in den Augen. Kein 5-Sterne Menü, sondern duftende Genüsse, die den Bauch angenehm füllen.

Gemütlich durch die Weihnachtsfeiertage

Gemütlichkeit setzt sich ja zu großen Teilen aus der Selbstbestimmung, aus Geselligkeit, aus Ruhe und Entspannung zusammen. Es sollte daher auch in den Feiertagen nicht zu viel Programm auf der Tagesordnung stehen, sodass spontane Aktivitäten entstehen können. Es darf gemeinsam gespielt, alleine gefaulenzt, gelesen und Musik gehört werden.

Auch wenn wir in den Feiertagen von einem Familienfest zum nächsten hetzen müssen, bringt uns das wenig. Lieber vor den Festtagen schon all jene besuchen, die wir nicht am 24. sehen. Das ist weit besser, als sämtliche Feiertage mit Terminen bei Verwandten und Bekannten zuzupflastern. Am besten wir planen eine gemeinsame Aktivität, bei der alle zusammen kommen können, Eislaufen und Essen gehen beispielsweise.

Oder wir planen einen Einladungstag, der zeitlich gestaffelt ist: Am Vormittag kommen die Kleinkinder, zu Mittag die Großeltern, am Nachmittag die Jugendlichen und restlichen Verwandten und am Abend die Freunde. So kann ein Tag zwar recht intensiv werden, aber damit hat sich’s.

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Nana Walzer
Nana Walzer: „Die Kunst der Begegnung“