Sommerzeit ist Kräuterzeit

Kräuter sind die Würze in jeder Mahlzeit, Kräuter sind aber auch die Würze im grünen Paradies. Radio Wien Pflanzenexperte Karl Ploberger setzt auch jetzt noch Frisches auf Balkon, Terrasse und in den Garten.

Ob es die schlichten Blüten, die zarten Blätter oder der unbeschreibliche Duft ist, der uns verleitet die Kräuter in den Garten zu holen? Von allem wahrscheinlich ein wenig und so gehören seit einigen Jahren die Kräuterkisterln am Balkon oder der Terrasse, die Beete voll der würzigen Pflanzen oder gleich ganze Kräutergärten zu den beliebtesten Bereichen für Hobbygärtner.

In kleinen Gärten hat es sich bewährt, die Kräuter im gesamten Garten verteilt zu pflanzen. Damit entsteht nicht nur eine ideale Mischkultur, sondern es kommt auch die dekorative Wirkung der einzelnen Pflanzen zur Geltung. Die beiden würzigsten Kräuter des Südens sind Rosmarin und Salbei. Beide lieben sandige und kiesige, also gut durchlässige Boden. Sind diese vorhanden, dann gedeihen sie prächtig und entwickeln in der Hitze des Sommers die stärksten ätherischen Öle.

Schnittlauch

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blühender Schnittlauch

Die flottesten Kräuter für die nächsten Wochen

• Kresse gehört zum Speedy unter den Würzkräutern: Heute gesät, gibt es schon in einer Woche die ersten zarten Blätter zum Ernten. Ob im Kisterl oder im Beet, bei diesen Temperaturen keimt die Kresse rasch und ist eine ideale Würze fürs Butterbrot.

• Basilikum kauft man am besten als Pflanze und stellt es an die wärmste Stelle des Gartens oder auf die Fensterbank. Dieses Kräutlein des Südens benötigt viel Wärme, dann gedeiht es prächtig.

• Petersilie lässt sich auch jetzt noch aussäen, sie wird gerade zur Sommerzeit rasch keimen und man kann dann nach einigen Wochen schon das erste zarte Grün ernten. Diese Pflanzen kann man auch geschützt durch Reisig überwintern und dann gibt es schon erste frische Vitamine im zeitigen Frühjahr.

• Schnittlauch sollte man nun nur noch bis Mitte August abschneiden, die Zeit danach braucht die Pflanze zum Regenerieren. Macht man das nicht, kümmert der Schnittlauch, vor allem, wenn man ihn zu wenig düngt. In die Erde immer Eierschalen einarbeiten.

Ein Duftrasen aus Kamille

Beim Auswählen der Kräuter sollte man immer auf die jeweiligen Standortansprüche Rücksicht nehmen. Kräuter, die einen trockenen Standort lieben, gehören also nicht in ein schattiges Beet, wo sie dann unter den anderen Pflanzen verkümmern. Der Thymian (zum Beispel Kriechender Zitronenthymian) muss nicht unbedingt in einem Kräuterbeet stehen, er wächst in den etwas breiteren Ritzen eines Plattenweges hervorragend und verströmt bei jedem Vorübergehen sein angenehmes Aroma.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt in den Tag“, 3. August 2018

Eine nicht alltägliche Gartenidee ist die Verwendung von Englischer (nichtblühender) oder der etwas höheren Römischen (blühenden) Rasenkamille (Anthemis nobilis) als Ersatz für ein kleines Stück Rasen. Dieser Duftrasen verströmt bei starkem Sonnenschein oder auch bloß beim Betreten einen ausgezeichneten Duft. Der Boden sollte aber gut vorbereitet werden: Humusreich, leicht und etwas sandig, dann wird die Kamille schon bald einen dichten Teppich bilden.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.

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