Zum Nachhören: Artur Worseg im Gespräch

Am gesellschaftlichen Parkett ebenso gewandt unterwegs wie im OP, ist Artur Worseg seit vielen Jahren erfolgreich als Schönheitsmediziner tätig. In „Menschen im Gespräch“ erklärt er, warum er jetzt Kritik an der eigenen Branche übt.

„Deine Nase kann nichts dafür“, so der Titel seines Buchs über den Schönheitswahn unserer Zeit und die oft unrealistischen Erwartungen seiner Patientinnen und Patienten. „Viele kommen zu mir, weil sie glücklich werden wollen und weil sie sich erwarten, durch die Operation ändert sich ihr gesamtes Leben.“ Dass insgesamt der Anteil an psychisch auffälligen Menschen in seiner Ordination höher ist als im Bevölkerungsdurchschnitt, beobachtet er schon seit Jahren - und wissenschaftliche Studien geben ihm recht.

Artur Worseg

Lukas Beck

Falsche Erwartungen führen zu Unzufriedenheit

Deshalb sei es umso wichtiger, die Motive jedes Patienten zu hinterfragen, und beim Verdacht, dass die Ursache der Unzufriedenheit ganz wo anders liegen könnte als im Äußeren, dem Betreffenden von einem Eingriff lieber abzuraten. Schon aus eigenem Interesse, wie Worseg erklärt: „Solche Menschen werden dann auch nach einer gelungenen Operation unzufrieden sein.“ Vor allem junge Menschen sieht er durch die Selfie-Kultur unserer Zeit unter Druck, weil man sich dadurch verstärkt mit anderen vergleiche.

Menschen im Gespräch
Artur Worseg zu Gast
bei Ingrid Rehusch
Montag, 25. März, 19.00 Uhr

Ein Problem, das er selbst nicht hat: „Das Äußere hat für mich im Privaten wenig Bedeutung.“ Ein gutes Rezept, um einen zufriedeneren Blick auf sich selbst werfen zu können, ist für den Mediziner jegliche Form von Sport: „Da wird der Körper zur Maschine und man freut sich über jeden kleinen Fortschritt.“ Und man solle sich von sich selbst ablenken, z.B. indem man sich für andere engagiert. „Das tut gut.“, ist er überzeugt.

Hier gibt es das Interview zum Nachhören:

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