„Sehr guter Besuch“ in Moscheen

Über hundert Gebetsstätten haben sich am „Tag der offenen Moschee“ beteiligt, mit dem Vorurteile und Ängste abgebaut werden sollten. Die Islamische Glaubensgemeinschaft sprach in einer ersten Bilanz von einem „sehr guten Besuch“.

Mehrere Gemeinden hätten zudem den Wunsch geäußert, den „Tag der offenen Moschee“ jährlich stattfinden zu lassen, hieß es von der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ). „Informieren, Begegnungen schaffen, Ressentiments abbauen und Gemeinsamkeiten hervorheben“ waren die Ziele.

Schon bisher hatten einzelne Vereine derartige Aktionen in Gebetshäusern veranstaltet, die IGGiÖ war dabei allerdings nicht vollständig eingebunden. Aufgrund des diesjährigen Erfolgs will die Glaubensgemeinschaft nun jedes Jahr einen „Tag der offenen Moschee“ veranstalten.

Tag der offenen Moschee im Islamischen Zentrum Wien

APA/Herbert Neubauer

Islamisches Zentrum Wien in Floridsdorf

13 Moscheen in Wien beteiligt

In Wien gut besucht waren laut IGGiÖ das Islamische Zentrum in Floridsdorf, die Union Islamischer Kulturzentren in der Pelzgasse sowie der Sitz der IGGiÖ in der Bernardgasse. 13 Moscheen waren in Wien beteiligt, unter anderem auch die bekannten Moscheen in der Gudrunstraße in Favoriten oder jene in der Pelzgasse in Rudolfsheim-Fünfhaus.

Tag der offenen Moschee im Islamischen Zentrum Wien

APA/Herbert Neubauer

Zeichen für Transparenz und Offenheit

„In einer Zeit, wo viele Vorurteile herrschen, ist es wichtig, dass Menschen Moscheen besuchen können und erfahren, was da überhaupt läuft. Das ist auch ein Zeichen der Transparenz und Offenheit", so Projektleiter Zekirija Sejdini. Unter dem Motto „Begegnungen bauen Brücken“ öffneten alle großen muslimischen Dachverbände österreichweit die Pforten ihrer Moscheen.

Was ist eine Moschee?

Eine Moschee (arab.:masjid, „Ort der Niederwerfung“) ist ein Ort des gemeinschaftlichen Gebets, ein Ort der Wertevermittlung sowie ein sozialer Treffpunkt für die Muslime.

Der Tag der offenen Tür sollte vor allem nicht-muslimischen Interessierten die Möglichkeit geben Fragen zu stellen und Muslime kennen zu lernen. Angeboten wurden Moscheeführungen und Podiumsdiskussionen. Dabei warteten kulinarische Spezialitäten aus den Ursprungsländern der Muslime darauf, gekostet zu werden.

Tag der offenen Moschee im Islamischen Zentrum Wien

APA/Herbert Neubauer

Österreich als Vorbild

Ab 18.30 Uhr im Islamischen Zentrum am Bruckhaufen in Floridsdorf eine Podiumsdiskussion mit IGGIÖ-Präsidenten Fuat Sanac statt. „Die Qualität des interreligiösen Dialogs in Österreich gilt auch in anderen Ländern als beispielhaft. Daher freue ich mich insbesondere auf eine Podiumsdiskussion mit den Vertretern der anerkannten Glaubensgemeinschaften und der Politik“, so Sanac.

Er wird gemeinsam mit Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP), Michael Bünker, Bischof der Evangelischen Kirche, und Schulamtsleiterin Christine Mann von der Erzdiözese Wien über die „Rolle der Religion in einer modernen Gesellschaft“ diskutieren. Sanac: „Am Tag der offenen Moscheen sollen nicht nur die Türen weit geöffnet werden, sondern auch die Herzen füreinander.“

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