Weltmuseum: Umbaupläne abgelehnt

Das Weltmuseum ist seit November geschlossen, es soll umgebaut und 2017 neu eröffnet werden. Nun verlange Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) aus finanziellen Gründen eine „Redimensionierung“ der Neugestaltung, schreibt der Journalist und Autor Thomas Trenkler auf seinem Internetblog.

Ostermayer stimme den Plänen nicht zu, da sie eine Erhöhung der Basisabgeltung nötig machen würden. Laut Trenkler würde es sich um einen Beitrag von 2,3 Mio. Euro pro Jahr handeln. Paul Frey, der kaufmännische Direktor des Kunsthistorischen Museums (KHM), zu dem auch das Weltmuseum gehört, hatte bereits im April 2013 den finanziellen Mehrbedarf für die künftige Bespielung mit rund zwei Mio. Euro beziffert.

„Redimensionierung“ des Projekts

KHM-Direktorin Sabine Haag bestätigte den Schritt, der den Mitarbeitern am Mittwoch mitgeteilt wurde, und relativierte die Meldung eines „Baustopps“: Die Entscheidung des Ministers „bedeutet nicht ‚zurück an den Start‘, sondern einfach eine Redimensionierung des Projekts“, beschwichtigte Haag. Bauarbeiten hätten bisher noch nicht stattgefunden - mehr dazu in Weltmuseum Wien wird 2016 fertig (wien.ORF.at; 17.4.2013).

Außenansicht des neuen Weltmuseums Wien am Mittwoch, 17. April 2013,

APA/Georg Hochmuth

Das Weltmuseum gehört zum Kunsthistorischen Museum (KHM)

Ostermayer will gesamtes Projekt neu überdenken

Beim Weltmuseum sollen auch nochmals das inhaltliche Konzept hinterfragt „und Anknüpfungspunkte für andere Projekte, wie Tiefspeicher oder Haus der Geschichte“ der Nationalbibliothek hergestellt werden, sagte ein Sprecher des Ministers der APA. Im Rahmen der Neubewertung solle auch geprüft werden, „ob wirklich die gesamte Fläche von 9.400 Quadratmetern für das Völkerkunde/Weltmuseum benötigt wird, oder ob man bei einer entsprechenden Redimensionierung auch eines der anderen beiden Projekte umsetzen könnte“.

Steven Engelsman, Direktor des Weltmuseums, bleibt unterdessen optimistisch. In den kommenden Wochen werde sich zeigen, „wie viele Quadratmeter wir abgeben müssen“, sagte Engelsman. Er sei jedoch überzeugt, dass Ostermayer „auch will, dass Österreich diesen Ort der Begegnung von Menschen und Kulturen bekommt“.

Engelsman will bis Jänner Klarheit

Engelsman wiederum hat im Rahmen der bisherigen Gespräche „nicht gespürt, dass das Vorhaben an sich infrage gestellt worden wäre“, wie er versichert. An persönliche Konsequenzen denkt der Museumsdirektor, der 2012 mit dem Auftrag angetreten war, das Museum neu zu positionieren und räumlich auszubauen, zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht. Im Jänner will er die Frage der Redimensionierung geklärt haben.

Die Kosten für den geplanten Umbau des Weltmuseums belaufen sich auf 27 Mio. Euro. Davon kommen 19 Mio. Euro aus dem Bundeskanzleramt, sechs Mio. Euro aus dem Wirtschaftsministerium, und 2,5 Mio. Euro sind Eigenmittel aus dem Budget des KHM.

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