Otto-Wagner-Areal soll Unistandort werden

Nach jahrelangem Nachdenken sind nun die ersten Weichen für die Nachnutzung des Otto-Wagner-Spitals gestellt worden. Auf dem Areal sollen Universitäts- und Forschungseinrichtungen untergebracht werden. Details gibt es noch keine.

Das Otto-Wagner-Spital (OWS) in Penzing soll in Kooperation mit der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) langfristig ein Bildungsstandort mit universitären Universitäts- und Forschungseinrichtungen werden, teilte die Stadt am Dienstag mit. Der Entscheidung waren auch jahrelange Konflikte um das Areal, das auch die Steinhof-Gründe beherbergt, vorangegangen. Unter anderem protestierte eine Bürgerinitiative - mehr dazu in Stadt garantiert Schutz der Steinhof-Gründe.

Jugendstil-Pavillon von Otto Wagner in Steinhof

WSE/Gisela Erlacher

Aus dem Otto-Wagner-Areal soll ein Bildungsstandort werden

„Dies wäre eine hochwillkommene Nutzung des Otto-Wagner-Areals. Sie würde ein Stärkung des Universitäts- und Forschungsstandorts Wien bedeuten, ebenso wie für eine nachhaltige Belebung sorgen, die für den Erhalt dieses Kulturdenkmals der Stadt wesentlich ist“, teilten die Stadträtinnen für Planung und Gesundheit, Maria Vassilakou (Grüne) und Sandra Frauenberger (SPÖ), in einer gemeinsamen Aussendung mit.

Machbarkeitsstudie soll durchgeführt werden

Am Beginn des Prozess steht eine Machbarkeitsstudie, die die BIG nun durchführen wird, um das Potenzial des Areals als Forschungsstandort auszuloten. Zeitplan gibt es noch keinen, wie BIG-Sprecher Ernst Eichinger mitteilte: „Wir stehen ganz am Anfang dieses Prozesses.“

Besondere Hektik ist aber sowieso noch nicht nötig. Denn die Stadt selbst braucht das Grundstück samt Pavillons noch bis etwa Mitte 2025 für den Spitalsbetrieb. Erst dann werden die letzten Abteilungen wie geplant dort abgesiedelt sein. Dank Denkmalschutz ist der Weiterbestand der Pavillons gesichert, eine Bebauung zwischen den historischen Objekten wird nicht möglich sein. Grünflächen sollen dadurch erhalten bleiben, wie in der Rathaus-Aussendung betont wird.

Stadt bereit, Spital zu verkaufen

Klar ist aber noch nicht, ob die BIG - laut Eigenangaben machen Bildungseinrichtungen rund zwei Drittel ihres Portfolios aus - den Gebäudebestand kaufen wird. Normalerweise trete man schon als Eigentümer auf, um dann langfristige Mietverträge abzuschließen, erklärte Eichinger. Das müsse für das OWS aber nicht zwangsweise gelten. Seitens der Stadt wäre man jedenfalls bereit zu verkaufen, falls dies eine Voraussetzung wäre, sagte ein Sprecher von Gesundheitsstadträtin Frauenberger.

Otto Wagner Spital

ORF.at/Dominique Hammer

Die Stadt wäre bereit, das Spital zu verkaufen

Die nun angedachte Nachnutzung betrifft übrigens nicht den Ostteil des Areals. Dort sollen bekanntlich rund 160 Genossenschaftswohnungen entstehen, mit den Bauarbeiten ist bereits begonnen worden - mehr dazu in Erste Bäume am Steinhof gefällt.

Änderungen bei Nutzungskonzept

Für den restlichen Teil hatte die Stadt vor geraumer Zeit ein Nachnutzungskonzept bei der stadteigenen WSE (Wiener Standortentwicklung GmbH) in Auftrag gegeben. Vorgesehen war eigentlich ein Nutzungskonzept. Die monothematische Entwicklung als Uni- und Forschungsstätte sei nicht Teil des WSE-Konzepts gewesen, hieß es heute auf APA-Nachfrage im Rathaus. Die BIG-Option habe sich parallel aufgetan.

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