Neue Wiesen für Schmetterlinge

Auch wenn die ersten Schmetterlinge in Wien unterwegs sind - die Zahl der Falter geht insgesamt zurück. Die Umweltschutzabteilung der Stadt will deshalb zusätzliche Wiesenflächen für die Falter schaffen.

In Wien sind mehr als 30 Schmetterlingsarten ausgestorben. Von ursprünglich 137 Tagfalterarten seit Beginn der Aufzeichnungen gibt es in der Stadt nur noch 105 - und auch die Population hat stark abgenommen. Verantwortlich für die Verdrängung der Schmetterlinge ist auch die Verbauung, vielfach werden die Lebensräume zerstört, vor allem Feuchtwiesen.

Für die Erhaltung der Schmetterlinge sind schon eigene Wiesenflächen eingerichtet worden, etwa am Gaudenzdorfer Gürtel. „Der nährstoffreiche Oberboden wurde teilweise abgetragen, dann Sand eingetragen und lokaltypische Pflanzenarten ausgesät. Diese Flächen werden dann nicht im intensiven Rhythmus gemäht“, sagte Manfred Pendl von der MA 22 gegenüber Radio Wien.

Mehr Platz für Schmetterlinge beim Donaupark

Auch in der Nähe des Donauparks wurden vor einigen Jahren etwa zwei Hektar für die Schmetterlinge geschaffen: „Man hat verschiedene Mährhythmen gewählt, man hat einige Randflächen überhaupt stehen lassen, die werden beispielsweise nur alle drei Jahre gemäht. Inzwischen haben wir dort einen sehr guten Schmetterlingsbestand aufgebaut.“ Nun gibt es Pläne, diese Schmetterlingswiese zu erweitern.

Auch Privatpersonen können in ihren Gärten die Schmetterlingspopulation unterstützen, wie der Zoologe Helmut Höttinger von der Universität für Bodenkultur erklärte: „Es beginnt damit, dass man den Rasen vielleicht nicht überall 20-mal im Jahr mähen muss, sondern vielleicht nur ein-, zweimal im Jahr.“ Was auch immer wieder empfohlen wird, ist die Anpflanzung von heimischen Pflanzen, also etwa Kräuter wie Thymian auf den Balkon zu stellen.

Kohlweißling am häufigsten vertreten

Die häufigste Schmetterlingsart in Wien ist der Kleine Kohlweißling. „Er kann sozusagen überall seine Eier deponieren und ist auch klimatisch nicht anspruchsvoll“, sagte Pendl. An zweiter Stelle liegt das Tagpfauenauge. Über die App „Schmetterlinge Österreich“ können auch Faltersichtungen gemeldet werden. Mit Hilfe eines einfach zu bedienenden Filtersystems ist selbst für Laien eine Bestimmung der Arten möglich.

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