Raketenversuch der TU Wien misslungen

Der Versuch von Studenten der TU Wien, mit einer Rakete den Rand des Weltraumes zu erreichen, ist gescheitert. Die Rakete erreichte eine Höhe von knapp 13 Kilometern. Damit haben sie ihr Ziel und den europäischen Rekord weit verfehlt.

Beim Start am Sonntag in Nevada verlief alles ordnungsgemäß, warum die Rakete „The Hound“ ihre gewünschte Höhe von 100 Kilometern nicht erreichen konnte, sei derzeit noch nicht vollständig geklärt, sagt Space-Team-Vorstandsmitglied Moritz Novak gegenüber wien.ORF.at. Bei dem Startversuch konnte nur eine Höhe von knapp 13 Kilometern erreicht werden.

„Unseren Vermutungen zufolge ist bei der Zündung des zweiten Motors etwas schief gegangen. Das kann daran liegen, dass die Elektronik, die an Board ist, das verhindert hat. Das ist eine Sicherheitsvorkehrung, die wir eingebaut hatten“, so Novak.

Rakete Rekordversuch gescheitert

TU Wien Space Team

„The Hound“ erreichte eine Höhe von knapp 13 Kilometern

Motor möglicherweise deaktiviert

Rand des Weltraums:

Eine verbindliche Grenze für den Beginn des Weltraums gibt es nicht. Die NASA hält sich an eine Definition der „Federation Aeronautique Internationale“, die die Grenze auf eine Höhe von 100 Kilometern gelegt hat.

„Wenn die Rakete zum Beispiel nicht im Rahmen der zulässigen Geschwindigkeit, Flughöhe oder Winkel fliegt, wird die Zündung des Motors vom Boardcomputer deaktiviert“, sagt er. Auch andere Gründe seien möglich. Was genau Schuld war, könne erst nach der Auswertung der Daten in den kommenden Wochen festgestellt werden.

Mit dem Startversuch in Nevada wollte das Space Team der TU Wien den europäischen Rekord einer studentischen Rakete brechen. Dieser liegt bei einer Flughöhe von 32,3 Kilometern. Die Rakete sollte etwa fünffache Schallgeschwindigkeit erreichen. Dafür sollte die vier Meter lange und 28 Kilogramm schwere Rakete in zwei Stufen starten. Beide Stufen hatten einen eingebauten Fallschirm, der eine unbeschadete Landung garantieren sollte - mehr dazu in TU-Studenten wollen Raketen-Rekord brechen.

Teil der Rakete beschädigt

Die zwei Stufen der Rakete konnten mittlerweile gefunden werden. Da der zweite Motor jedoch nicht gezündet wurde und der Treibstoff in der Rakete blieb, konnte der Fallschirm das Gewicht der zweiten Stufe nicht tragen. „Die zweite Stufe ist dadurch eher hart auf den Boden aufgeschlagen“, sagt Novak. „Sie ist etwas beschädigt, es ist aber reparabel.“

Rakete Rekordversuch gescheitert

TU Wien Space Team

Mit dem Start wollten die Studenten den europäischen Rekord brechen

Den Rekordversuch will das Space Team weiterhin verfolgen, so Novak: „Diese 100 Kilometer werden uns noch länger beschäftigen. Es kann gut sein, dass wir im nächsten Jahr bei einem ähnlichen Event wieder mit dieser oder einer anderen Rakete starten.“ Von der Fehlersuche und Datenanalyse von „The Hound“ hänge ab, ob weiter auf das bisherige Raketenkonzept gesetzt werde.

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