360 Meldungen zu Missbrauch

Seit Bekanntwerden der Vorwürfe gegen das ehemalige Wiener Kinderheim Schloss Wilhelminenberg haben sich beim Weissen Ring etwa 360 Missbrauchsopfer gemeldet. Der Verein musste Personal aufstocken.

Die Geschichte zweier Frauen über ihre Zeit im ehemaligen Kinderheim Wilhelminenberg hat eine Welle ausgelöst. Die Zahl derer, die sich als Opfer von Gewalt und Missbrauch in städtischen Heimen meldeten, verdoppelte sich in den vergangenen elf Tagen. Rund zwei Drittel der Meldungen betreffen das Heim im Schloss Wilhelminenberg. Der Vorwurf der Serienvergewaltigungen, wie von den beiden Frauen erhoben, wiederholt sich in den Erzählungen aber kaum.

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Der Weisse Ring hat aufgrund der Anruferflut als Notmaßnahme das Personal aufstocken müssen. Laut Geschäftsführerin Margarete Gammer haben zahlreiche Betroffene ihre Erfahrungen verdrängt, durch die Bilder in den Medien sei vieles wieder hochgekommen. Insgesamt meldeten sich bei dem Verein bisher 700 Opfer. Unklar ist, wann alle Fälle abgeschlossen und Entschädigungen ausbezahlt werden können.

Helige Leiterin der Wilhelminenberg-Kommission

Nach den ersten Missbrauchsvorwürfen hatte der Anwalt der beiden Opfer auch von Todesfällen im früheren Erziehungsheim Schloss Wilhelminenberg gesprochen. Ein Kind soll Anfang der 1950er Jahre nach einer Misshandlung gestorben sein - mehr dazu in wien.ORF.at.

Die Stadt Wien setzte zur Aufarbeitung der Missbrauchsvorwürfe im ehemaligen Kinderheim Schloss Wilhelminenberg eine eigene Kommission ein, Leiterin wurde die Präsidentin der Liga für Menschenrechte, Barbara Helige - mehr dazu in wien.ORF.at.

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