„Swag“-Rapper hofft auf Karriereschub

Das deutsche Jugendwort 2011 lautet „Swag“. Verantwortlich dafür ist der Wiener Rapper Money Boy. Mit seiner Covernummer „Dreh den Swag auf“ schaffte er über 14 Millionen Klicks auf YouTube und hofft nun auf einen Karriereschub.

„‚Swag‘ ist für mich ein Lebensgefühl und ein Lifestyle. Eine charismatische Ausstrahlung, freshe Klamotten und Selbstvertrauen“, so Sebastian Meisinger alias Money Boy gegenüber wien.ORF.at. Der Wiener Rapper machte das Wort „Swag“ zu seinem Markenzeichen und in Deutschland zum „Jugendwort des Jahres“. Auch in Österreich hat „Swag“ Chancen auf den Titel.

Alles begann damit, dass der Wiener eine deutschsprachige Coverversion des Songs „Turn my Swag On“ von US-Rapper Soulja Boy anfertigte. Durch die Verbreitung auf YouTube kam der Ausdruck in Deutschland, Österreich und der Schweiz in aller Munde. Durch die Diskussionen um das neue Wort erhofft sich der polarisierende Rapper jetzt einen gewaltigen Karriereschub.

Wiener Rapper Money Boy

Eugen Prosquill

Sebastian Meisinger alias Money Boy etablierte den Begriff „Swag“

Money Boy: „Widerstand ist Swaglos“

"Alle Medien berichten darüber, ich gebe ein Interview nach dem anderen. Einen weiteren Karrieresprung erhoffe ich mir durch meine neuen Songs. In wenigen Tagen erscheint ein Musikvideo zu meinem brandneuen Weihnachtssong „Jingle Bells Swag“ so der Rapper. Auch sein Marketing hat Money Boy auf das Swag-Spektakel angepasst. Der Rapper verkauft inzwischen T-Shirts mit der Aufschrift „Widerstand ist Swaglos","Swag On!“ oder „Swagger for Life“.

Jugendwort des Jahres 2011

„Swag“ ist ein Ausdruck aus der Rapmusik für eine beneidenswerte, lässig-coole Ausstrahlung. Wörtlich übersetzt bedeutet „to swagger“ stolzieren. Ein „swaggerer“ ist ein Aufschneider oder Großtuer.

Warum der Ausdruck so beliebt bei der Jugend ist, erklärt sich der Rapper so: „Einerseits, weil das Wort so abstrakt ist und einen coolen Klang hat. Andererseits, weil es etwas beschreibt, das viele junge Leute haben wollen.“ Der Begriff ist im Wortschatz des Rappers fest verankert. Money Boy: „Ich hab Swag schon vor fünf Jahren verwendet. Ich hab vor 13 Jahren, in der Schule, schon Pläne geschmiedet, wie ich rund um Rap-Musik ein eigenes Business aufziehen kann. Und ich mache auch jetzt sicher Dinge, die Leute nicht verstehen, die aber in ein paar Jahren cool sind.“

„guttenbergen“ und „googlen“

Damit reagierte Money Boy auf seine Kritiker. Denn über 135.000 Menschen gaben auf YouTube an, dass ihnen „Dreh den Swag auf“ nicht gefällt. So mancher User kommentierte das dazugehörige Musikvideo mit „fail“. Dieser Ausdruck schaffte es übrigens im „Jugendwort des Jahres“-Rankings auf Platz zwei und bedeutet soviel wie grober Fehler oder Versagen. Auf Platz drei bis fünf schafften es die Wörter guttenbergen (abschreiben), Körperklaus (Tollpatsch) und googeln (suchen, nachschlagen).

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