Erste Einblicke ins neue Stadthallenbad
Der Umbau der denkmalgeschützten Stadthallenbades geht in die Zielgerade. Wenn man schon den Eröffnungstermin im Herbst nicht schaffte, so soll das Bad nun rechtzeitig vor den im März geplanten Schwimm-Staatsmeisterschaften eröffnet werden. Bei jedem Baugroßprojekt könne es zu Verzögerungen kommen, mit der Einhaltung des Denkmalschutzes habe die Verzögerung jedenfalls nichts zu tun gehabt, hieß es bei der Wien Holding. Ganz im Gegenteil habe man mit dem Denkmalamt gut kooperiert.
Grund für die Verzögerung waren vor allem massive Schäden in den Stahlbetondecken des Gebäudes, die im Zuge der Sanierung zutage getreten seien, erklärte Generalplaner Georg Driendl während der Vorab-Besichtigung für Journalisten. Die jahrzehntelang undichten Wasserbassins hätten das Material schwer in Mitleidenschaft gezogen, weshalb Schritt für Schritt insgesamt knapp 8.000 Quadratmeter Deckenflächen wieder in Schuss gebracht werden mussten.
Hallenbad komplett neu gestaltet
Das Bad wurde jedenfalls rundum erneuert: Im Zuge der Sanierung bekam es unter anderem barrierefreie Zugänge, die Garderoben- und Wellnessbereiche sowie die Gastronomie werden modernisiert. Zudem wurden die wassertechnischen Anlagen auf den letzten Stand der Hygiene gebracht und das Bad mit sporttechnischen Einrichtungen neu ausgestattet. Beispielsweise wurde der Drei-Meter-Turm und das Ein-Meter-Brett jeweils verdoppelt. Damit sind sie nun fit fürs Synchronspringen.
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Durch die modernen wassertechnischen Anlagen soll hingegen der Wasserverbrauch um 25 Prozent, der Verbrauch an Fernwärme um 60 Prozent sowie an Strom um 20 Prozent reduziert werden.
Auch Eingangsbereich umgestaltet
Auch beim neuen Haupteingang auf der Hütteldorfer Straße gibt es einige Veränderungen. In Zukunft wird der Bar und Vorrestaurantbereich völlig getrennt vom Badebereich sein. Das heißt: Das Restaurant ist für jedermann geöffnet. Vor dem Haupteingang wird es eine große Gehsteigfläche und einen eigenen Platz für Busse geben, der die An- und Abreise der Badbesucher erleichtern soll.
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Damit aber die historische Gebäudesubstanz erhalten blieb, wurden einzelne Bauteile an den Fassaden, Treppen und Säulen gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt wieder im ursprünglichen Zustand der 1970er Jahre hergestellt. So wurden etwa die Lüftungsleitungen restauriert und gemäß dem historischen Bestand in ovaler Form ausgeführt.
Die Kosten der Generalsanierung belaufen sich auf 17 Millionen Euro. Das Wiener Stadthallenbad wurde - so wie die angrenzende Stadthalle selbst - vom Architekten Roland Rainer erbaut und anlässlich der Schwimm-EM 1974 eröffnet. Vor der Sanierung verzeichnete es rund 400.000 Besucher pro Jahr.