WKR-Ball: Heeres-Uniformen verboten

Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) hat es den Bundesheer-Soldaten untersagt, in Uniform am umstrittenen Ball des Wiener Korporationsrings (WKR) teilzunehmen. Bei Nichtbeachten drohen auch Geldstrafen.

Auf diesem Ball treffe sich „das Who’s Who der nationalen und internationalen extremen Rechten“ - und man wolle „nicht den Anschein erwecken, dass das österreichische Bundesheer derartiges Gedankengut unterstützt“, sagte Darabos zum „Standard“.

Disziplinäre Maßnahmen und Geldstrafen drohen

Militärangehörige müssen beim zuständigen Militärkommando um eine Bewilligung ansuchen, wenn sie ihre Ausgehuniform - samt Orden - bei Bällen oder ähnlichen Events tragen wollen. Ausgenommen sind nur Veranstaltungen des Bundes, der Länder und der Gemeinden.

Deshalb wies Darabos das für den WKR-Ball zuständige Militärkommando Wien an, die Teilnahme in Uniform zu untersagen. Wer das Verbot ignoriert, muss laut Ministerium mindestens mit disziplinären Maßnahmen und auch Geldstrafen rechnen.

Polizisten bei Demonstration gegen WKR-Ball

APA/Herbert P. Oczeret

Aufgrund von Demonstrationen findet der WKR-Ball unter Polizeischutz statt

Ball 2013 nicht in Hofburg?

Der Ball findet heuer am 27. Jänner statt, dem Tag der Befreiung des KZ Auschwitz. Das löste zahlreiche Proteste aus. Laut dem Ballausschuss ist das Datum Zufall, da „der Ball seit über 40 Jahren immer am Freitag vor dem letzten Samstag im Jänner“ stattfindet - mehr dazu in WKR-Ball: Debatte reißt nicht ab.

Die Veranstaltung soll in diesem Jahr zum letzten Mal in der Hofburg stattfinden. Das Hofburg-Kongresszentrum begründete das mit der politischen und medialen Dimension des Balls. Der Veranstalter kann diese Entscheidung „nicht nachvollziehen“ - mehr dazu in Letzter Korporationsball in der Hofburg.

Einem weiteren Bericht des „Standard“ zufolge, könnte der Ball aber auch 2013 in der Hofburg stattfinden. „Mancher Gesellschafter der Kongresszentrum Hofburg BetriebsgesmbH, die sich im Dezember entschieden hatte, für 2013 keinen neuen Vertrag mit den Ballorganisatoren mehr abzuschließen, sei diesbezüglich am Wanken, teilte ein Insider dem Standard mit. Grund dafür: Druck der FPÖ.“ Hofburg-BetriebsgesmbH-Geschäftsführerin Renate Danler hat laut dem Bericht von Vertragskündigungs-Rücknahmetendenzen nichts gehört: „Es bleibt, wie im Dezember beschlossen: Kein WKR-Ball 2013 in der Hofburg.“

derstandard.at

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