Nichtraucher zeigen Westbahn an

Der mehrheitlich privaten Westbahn stehen Anzeigen wegen des Tabakgesetzes ins Haus. Den „Rauchersheriffs“ sind die Raucherabteile in den Westbahn-Zügen ein Dorn im Auge. Die Betreiber der Westbahn geben sich aber kämpferisch.

Der selbst ernannte Rauchersheriff Dietmar Erlacher, der fast 15.000 Lokale wegen Verstößen gegen das Tabakgesetz angezeigt hat, sowie Robert Rockenbauer, Chef der Schutzgemeinschaft für Nichtraucher, wollen ein Rauchverbot in den Westbahn-Zügen erreichen, wie sie in Medienberichten ankündigten. Man sammle derzeit Anzeigen, so Erlacher gegenüber der „Presse“, die man in einigen Wochen beim magistratischen Bezirksamt einreichen werde.

In jedem Zug der Westbahn steht ein etwa vier mal vier Meter großer Bereich für Raucher bereit. Die Raucherabteile verstoßen aus Sicht Erlachers allerdings gegen das Tabakgesetz, weil das Rauchen an öffentlichen Orten generell verboten ist. Weiters sei der Nichtraucherschutz nicht gegeben, da auch nicht rauchende Passagiere durch die Raucherabteile gehen müssen.

Westbahn will Frage vor Gericht „ausfechten“

Die Westbahn blickt möglichen Klagen gelassen entgegen. „Wir sind davon überzeugt, dass wir alle Vorschriften gemäß dem Tabakgesetz erfüllen“, sagte Sprecher Manfred Mader gegenüber der „Presse“. Wie in Lokalen habe man getrennte Raucherbereiche mit der vorgeschriebenen Belüftung. Man sei bereit, diese Frage vor Gericht „auszufechten“. Das könnte aber Jahre dauern. Bis dahin wird das Rauchen – anders als bei der Konkurrenz ÖBB - jedenfalls erlaubt bleiben.

ÖBB-Rauchverbot seit 2007

Kurios ist, dass das Rauchverbot in den Zügen der ÖBB 2007 vom damaligen Vorstandsdirektor der ÖBB Personenverkehr AG, Stefan Wehinger, eingeführt wurde. Heute ist Wehinger Geschäftsführer der Westbahn. Als solcher begründet er das Angebot für Raucher damit, dass er als ehemaliger Raucher wisse, wie hart es sein könne durchzuhalten.

Für die ÖBB begründete Wehinger 2007 das Rauchverbot mit einem verbesserten Reisekomfort für die nicht rauchenden Fahrgäste. Die ÖBB würden damit einem europäischen Trend folgen. Die gekennzeichneten Raucherabteile seien außerdem nicht ausgelastet, so Wehinger damals.

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