STRABAG erhält Milliardenauftrag

Ein Konsortium um die österreichische STRABAG-Gruppe hat einen 1,7 Mrd. Euro schweren Auftrag für den Bau von Strecken der norditalienischen Autobahn Pedemontana erhalten. Eine Milliarde Euro entfallen dabei auf die STRABAG, die 60 Prozent am Konsortium hält.

Den Auftrag erhielt die STRABAG von der Gesellschaft „Autostrade Pedemontana“. Zuvor hatte ein Verwaltungsgericht den Zuschlag an das Konsortium gemäß der Ausschreibung für gültig erklärt. Der unterlegene italienische Baukonzern Impregilo war beim Verwaltungsgericht gegen die Auftragsvergabe an die STRABAG vorgegangen. Der österreichische Konzern hatte sich an der Spitze eines Konsortiums mit einem einzigen Punkt Vorsprung gegen den Konkurrenten durchgesetzt. Der Antrag Impregilos wurde abgelehnt.

Europas größtes Straßeninfrastrukturprojekt

Die Straße soll die lombardische Stadt Bergamo mit dem Mailänder Flughafen Malpensa verbinden. Es ist Europas größtes Straßeninfrastrukturprojekt. Die Arbeiten müssen laut Vertrag bis zur 2015 geplanten Welt-Expo in Mailand fertig sein.

Der Milliardenauftrag umfasst die Errichtung einer 52 Kilometer langen Autobahn mit zwei Fahrbahnen zu je zwei bzw. drei Fahrstreifen sowie 50 Kilometer Zubringer und Anschlussstraßen an das bestehende Straßennetz, teilte die STRABAG mit. Inkludiert sind weiters 50 Tunnelbauwerke einschließlich der technischen Ausrüstungen, drei Brücken mit einer Gesamtlänge von drei Kilometer sowie ein circa 80 Kilometer langer Radweg.

Mit der STRABAG im Konsortium sind die italienischen Gesellschaften „Grandi lavori Fincosit“, „Impresa costruzioni Giuseppe Maltauro“ und „Adanti“. Die Bauarbeiten sollen im kommenden Sommer beginnen. Die „Pedemontana“, die schon in den 60er Jahren geplant war, aber nie gebaut wurde, wird durch die hügelige Übergangszone am lombardischen Alpenland verlaufen. Damit will man den Verkehrsbedürfnissen des Großraums Mailand entgegenkommen und den Flughafen Malpensa effizienter erschließen.

Ergebnisrückgang nicht ausgeschlossen

Der Baukonzern schließt trotz des milliardenschweren Auftrages angesichts der unsicheren Wirtschaftsaussichten im laufenden Jahr einen Ergebnisrückgang nicht aus. 2012 rechne der Baukonzern mit einem Betriebsergebnis (Ebit) von über 300 Millionen Euro, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Für das vergangene Geschäftsjahr hatte Strabag ein Ebit von 340 Millionen Euro angepeilt. Die Bilanz will der Konzern am 27. April veröffentlichen.

Die Leistung sei im vergangenen Jahr um zwölf Prozent auf 14,3 Milliarden Euro gestiegen. Im Auftragsbestand spiegelte sich jedoch bereits die Zurückhaltung vieler Kunden wider: Er sackte zum Jahresende im Vergleich zu Ende 2010 um neun Prozent auf 13,4 Milliarden Euro ab. Der Konzern beschäftigt aktuell 76.866 Mitarbeiter.

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