Röhreninstallation am Karlsplatz eröffnet

Am Dienstagabend wurde die Röhreninstallation von Peter Kogler am Karlsplatz eröffnet. 180 bedruckte Glasplatten schmücken ab jetzt das Zwischengeschoss der U-Bahnlinien U1 und U2. Koglers Röhren sollen die Gegend um den Karlsplatz aufwerten.

"Das Motiv ist eine Metapher zur Architektur der U-Bahn. Die Röhre stellen das Innenleben des Verkehrsnetzes dar, "sagte Peter Kogler zu wien.ORF.at. Die Installation ist in schwarz und weiß gehalten und wurde mittels Siebdruck in das Glas eingebrannt. Auch Rainer Fuchs, Leiter der Ausstellungen im Museum der modernen Kunst (MUMOK), beschrieb Koglers Röhrensystem bei der Eröffnungsrede als Metapher: „Wenn die Stadt ein Organismus ist, dann sind die Blutbahnen das Verkehrsnetz und dieses Zwischengeschoss hier die Synampsen.“

Röhre am Karlsplatz

Marina Delcheva/ORF

Die Kunstinstallation Koglers ist eine Metapher für das Verkehrsnetz Wiens

Feierliche Eröffnung am Karlsplatz

Die Installation wurde Dienstagabend feierlich von Geschäftsführer der Wiener Linien, Günter Steinbauer, Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) und von Rainer Fuchs, Ausstellungschef des MUMOK, im Zwischengeschoss der U1 und U2 am Karlsplatz eröffnet. Auch Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel (ÖVP) und Vertreter der Gesellschaft für Kunst im Öffentlichen Raum (KÖR) waren anwesend. Sogar einige Passanten blieben, angeregt durch den Medienrummel, stehen und beteiligten sich spontan an der Eröffnung.

Festrede Steinbauer

Marina Delcheva/ORF

Wiener Linien-Chef Günter Steinbauer eröffnete unter großem Medieninteresse die Kunstinstallation im Zwischengeschoss am Karlsplatz

Jede vierte U-Bahnstation künstlerisch gestaltet

Den Auftrag für die künstlerische Gestaltung des Karlsplatzes erhielt Kogler bereits 2007/2008. Die eigentliche Umsetzung des Projektes dauerte drei Jahre. Die Installation am Karlsplatz reiht sich in eine lange Tradition der U-Bahnkunst ein. „Jede vierte U-Bahnstation in Wien ist künstlerisch gestaltet“, sagte Meilath-Pokorny. Zudem schütze Kunst im öffentlichen Raum vor Vandalismus, so Pokorny.

Die Station Karlsplatz hat die höchste Kundenfrequenz Österreichs. „Wir hatten im Vorjahr 875 Millionen Fahrgäste. 200.000 Menschen passieren täglich den Karlsplatz“, so Steinbauer in seiner Eröffnungsrede. Das Kunstwerk soll nun Teil dieser häufig frequentierten U-Bahn-Station werden. „Der Karlsplatz wird dadurch aufgewertet. Die Idee ist, qualitätsvolle Kunst im öffentlichen Raum zu etablieren,“ so Mailath-Pokorny zu wien.ORF.at.

Peter Steinkogler Eröffnung

Marina Delcheva/ORF

Peter Kogler (li.) und Günter Steinbauer bei der Eröffnung

Auftakt zum Kunstplatz Karlsplatz

Die Kunstinitiative ist ein gemeinsames Projekt der Wiener Linien und der Gesellschaft Kunst im Öffentlichen (KÖR) Raum. Peter Koglers Röhreninstallation ist eines der ersten Kunstwerke, das den umgebauten Karlsplatz schmücken soll. Aktuell läuft eine Ausschreibung für die Gestaltung einer 70 Meter langen Kunstinstallation, die in der Opernpassage, in der bisher die Geschäftslokale lagen, entstehen soll - mehr dazu in Peter Kogler schmückt Karlsplatz mit Röhren.

Die Kunstinitiativen sollen die größte U-Bahnhaltestelle Wiens aufwerten und vor Vandalismus schützen. In der Vergangenheit wurde der Karlsplatz immer wieder als Schlafstelle für Obdachlose und Drogensüchtige genutzt. Das soll sich nun ändern. „Es wird niemand weggestempert, der sich hinlegt, aber es soll auf keinen Fall hier mit Drogen gedealt werden,“ so Andreas Mailath-Pokorny.

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