Stadt: Jagd auf Zigarettenstummel

Hundekot und Sperrmüll haben als Kampfobjekt bei der jährlichen Sauberkeitswerbekampagne der Stadt bereits Tradition. Heuer sagt man aber auch den Rauchern beziehungsweise deren weggeworfenen Zigarettenstummeln den Kampf an.

Riesengroße Spermüllablagerungen auf der Straße, welche die geparkten Autos wie Miniaturmodelle wirken lassen, ein Mega-Zigarettenstummel, der den Gehsteig versperrt, und ein Hund, der auf seine XXL-Hinterlassenschaft blickt: In der neuen Kampagne werden die Verfehlungen in überdimensionalen Darstellungen thematisiert - samt den dazugehörigen Strafen.

Neue Werbesujets für mehr Sauberkeit

MA48

Dies solle „drastisch vor Augen führen, dass das kein Kavaliersdelikt ist“, so Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Im Frühjahr würden sich die Menschen vermehrt im Freien aufhalten und müssten daher verstärkt an die Sauberkeitsspielregeln erinnert werden.

600 Millionen Zigarettenreste auf Straße?

Übeltäter müssen mindestens 36 Euro für einen achtlos weggeworfenen Zigarettenstummel, 1.000 Euro für stehen gelassenen Sperrmüll und zumindest 36 Euro für nicht weggeräumte Hundehäufchen berappen. Besonders im Visier hat die Stadt heuer die Raucher. Man habe sich diesem Themenfeld bewusst zugewandt, so Sima: „Weil wir hier hohen Bedarf sehen.“ Das Rauchen würde sich aufgrund der Anti-Raucher-Bestimmungen immer mehr ins Freie verlagern.

Neue Werbesujets für mehr Sauberkeit

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Aktuell geht die MA 48 von 600 Millionen weggeworfenen Zigarettenresten pro Jahr aus. Das sind zwar um mehr als 30 Prozent weniger als noch 2005, aber: „600 Mio. Zigarettenstummel sind immer noch viel, wenn man die einzeln aufheben muss“, warf Sima ein. Diese Sünder werden zusätzlich auch mit einem Kinospot auf ihr Vergehen aufmerksam gemacht.

Sima kündigte außerdem an, dass das Entsorgungsangebot, das derzeit 10.800 Papierkorb-Aschenbecher-Kombinationen und 850 Aschenrohre umfasst, ausgeweitet wird: In den nächsten Monaten würden 1.400 entsprechende Behälter in Parks aufgestellt werden.

800 Strafen im Vorjahr

Die städtische Aufsichtstruppe „Waste-Watcher“ hat 2011 übrigens in Sachen Zigarettenstummel mehr als 1.500 Amtshandlungen durchgeführt. Es gab mehr als 800 Organstrafen und mehr als 400 Anzeigen.

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