Kongresse sorgen für Umsatzrekorde
3.151 Kongresse und Firmenveranstaltungen wurden im Vorjahr in der Stadt abgehalten, und die daraus resultierenden Nächtigungen stiegen um sechs Prozent auf 1.412.133. Das sind rund 12,4 Prozent aller Nächtigungen im Vorjahr. Mit 838,4 Millionen Euro, die dadurch insgesamt umgesetzt wurden, machte der Zuwachs neun Prozent aus.
Vizebürgermeisterin Renate Brauner (SPÖ) betonte, dass hinter diesen Resultaten hohe Qualität und sehr viel Engagement stecke: „Diese Ergebnisse fallen nicht vom Himmel.“ Sie verwies dabei auf den Trend im internationalen Kongresswesen, wonach die Teilnehmer zusehends kürzer bleiben und immer seltener Begleitpersonen mitnehmen würden. Die Schlussfolgerung daraus sei, dass Nächtigungssteigerungen im Kongress- und Tagungsgeschäft nur mehr möglich seien, wenn sich die Anzahl der Veranstaltungen erhöhe.
Besonders umsatzstarkes Publikum
„Wien ist in der glücklichen Lage, in der weltweiten Kongressbranche eine erstklassige Reputation zu genießen. Ein sehr wichtiger Aspekt dabei ist auch die internationale Erreichbarkeit, insbesondere auf dem Luftweg“, sagte Tourismusdirektor Norbert Kettner.
Die zu den Kongressen und Firmentagungen anreisenden Gäste sind ein besonders umsatzstarkes Publikum. Sie geben pro Kopf und Nächtigung durchschnittlich rund 475 Euro aus, während der Vergleichswert von sämtlichen Wien-Besuchern knapp über 260 Euro liegt. In der Bilanz der Wiener Tagungsindustrie 2011 schlagen die 638 internationalen Kongresse am stärksten zu Buche. Obwohl sie nur 20 Prozent sämtlicher Veranstaltungen ausmachen, erbrachten sie 67 Prozent der Nächtigungen und 72 Prozent der Wertschöpfung in diesem Sektor.
Nächstes Jahr kommt mit der neuen Wirtschaftsuniversität im Prater ein neuer Veranstaltungsort dazu. Die WU soll dann vor allem in den Sommermonaten für Kongresse genutzt werden. „Bereits bei deren Planung, in die der Wien Tourismus einbezogen war, wurde sichergestellt, dass das Hörsaalzentrum gut mit dem Raumangebot der benachbarten Reed Messe Wien verknüpfbar ist und so deren Infrastruktur in der vorlesungsfreien Zeit ideal ergänzt“, so Kettner.