Knoflacher für lückenloses Parkpickerl

Für eine lückenlose Einführung der Parkpickerlzonen hat sich Hermann Knoflacher, Verkehrsplaner an der TU Wien, ausgesprochen. Leben könne er aber auch mit einer „Fleckerlteppichlösung“. Jeder Ausweitungsschritt sei notwendig, Bürgerbefragungen dazu seien verantwortungslos.

„Die Politik des Rathauses ist weitblickender als die der einzelnen Bezirke, wo man halt sehr auf die Sensibilität der lokalen Verhältnisse Rücksicht nimmt“, so Knoflacher. Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou von den Grünen will das Parkpickerl möglichst großflächig einführen. Das letzte Wort dabei haben allerdings die Bezirke.

„Befragungen reiner Populismus“

Zuletzt haben sich die Bewohner von Währing bei einer Bürgerbefragung gegen die Einführung ausgesprochen. Knoflacher hält wenig von solchen Befragungen, die FPÖ und ÖVP auch für andere Bezirke fordern - mehr dazu in Parkpickerl: ÖVP will Anrainer befragen.

Solche Befragungen seien reiner Populismus und eine ganz üble Geschichte, so Knoflacher: „Das ist so, als wenn Sie eine Operation haben, weil sie ein Geschwür haben, und sie fragen die Nachbarn, ob man da reinschneiden darf.“ Man glaube, man sei bürgernah, in Wahrheit sei man aber verantwortungslos. Das „Nein“ zum Parkpickerl in Währing, aber auch in Floridsdorf und Donaustadt, werde man zu spüren bekommen.

Entscheidung in Penzing steht bevor

Ausständig sind die grundsätzlichen Entscheidungen über eine Erweiterung der Parkpickerlzonen in Favoriten und in Penzing. Favoriten will noch auf Informationen der Stadtplanung warten, um eine Entscheidungsgrundlage zu bekommen. In Penzing wird die Bezirksvertretung am Montag entscheiden, ob sie prinzipiell Ja oder Nein zur Erweiterung sagt.

Das Parkpickerl soll in den erweiterten Zonen ab 1. Oktober gelten. Bis dahin müssen sich die Bezirke, die sich prinzipiell für ein „Ja“ entschieden haben, überlegen, in welchen Zonen des Bezirks das Parkpickerl gelten soll.

Hier spricht sich Knoflacher dafür aus, in jedem Fall über die westliche Begrenzung in Form der Vorortelinie hinauszugehen. Der Bereich zwischen Gürtel und Vorortelinie wäre ein viel zu kleiner Bereich, man müsse jedenfalls weiter hinaus aus dem dicht verbauten Gebiet gehen. Ansonsten halte sich der positive Effekt in Grenzen. Bisher fix für eine Erweiterung sind Meidling, Rudolfsheim-Fünfhaus, Ottakring und Hernals - mehr dazu in Parkpickerl wird noch etwas billiger.