KHM-Chefin Haag bleibt bis 2018

Die Direktorin des Kunsthistorischen Museums (KHM) Sabine Haag wird bis Ende 2018 Chefin des Hauses bleiben. Ihr ursprünglich bis 2013 laufender Vertrag wurde verlängert. Haag ist auch für das Museum für Völkerkunde und das Österreichische Theatermuseum verantwortlich.

„Sabine Haag hat seit ihrem Amtsantritt 2009 die Position des Kunsthistorischen Museums als eines der international führenden Kunstmuseen gestärkt und ausgebaut“, begründete Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) die Vertragsverlängerung der KHM-Chefin in einer Aussendung.

Haag steht für „Kulturwechsel“

Haag übernahm das KHM von Wilfried Seipel im Jahr 2009 und läutete damit laut Museumsexperten einen „Kulturwechsel“ ein. In Seipels Amtszeit sorgte weltweit der Diebstahl der „Saliera“ von Benvenuto Cellini für Schlagzeilen, die 2006 wieder gefunden werden konnte. Nicht nur im Zuge dieses Kriminalfalls wurde mit Rücktrittsaufforderungen an Seipel nicht gespart - auch im Zusammenhang mit Rechnungshofberichten stand Seipel im Kreuzfeuer der Kritik.

Wilfried Seipel und Sabine Haag

APA/Hochmuth

Sabine Haag mit Wilfried Seipel bei der Amtsübergabe

Museumschefin kämpft um Sponsoren

Haag wurde am 28. Februar 1962 in Bregenz geboren. Nach einem Aufenthalt im kalifornischen Santa Barbara, studierte sie von 1981 bis 1989 Anglistik, Amerikanistik und Kunstgeschichte in Innsbruck und Wien, im Jahr darauf begann sie ihre Tätigkeit als Kuratorin in der Kunstkammer, in deren Dienst sie auch ihre 1995 eingereichte Dissertation stellte. Mit 1. Dezember 2007 wurde sie als Direktorin der Kunstkammer sowie der Weltlichen und Alten Geistlichen Schatzkammer berufen.

Seit ihrer überraschenden Bestellung - Haag hatte sich gar nicht offiziell beworben - ist sie laufend unterwegs, für das Museum zu werben und die nötigen Gelder aufzutreiben - alleine der laufende Kunstkammer-Umbau kostet über 53 Mio. Euro.

Unkonventionelle Methoden

Ein Museum von heute sieht sie „als einen Ort der Bildung, des Lernens, aber auch des Entspannens“, wie sie in Interviews sagte. Gleichzeitig greift sie auch zu unkonventionellen Methoden: Mit Goldhelmen wird etwa das Kunstkammer-Sponsoring beworben, die Gemäldegalerie wurde für die Theaterproduktion „Ganymed Boarding“ geöffnet, für die jüngste Klimt-Schau ließ sie im Stiegenhaus des Hauses eine Brücke bauen - mehr dazu in Brücke zu Gustav Klimts hoher Kunst.

Ab 2013 öffnet sie das Haus für eine Zeitgenossen-Schiene. Der Start erfolgt mit Lucian Freud. Gemeinsam mit Geschäftsführer Paul Frey führte Haag zudem günstige Jahreskarten ein und ließ ein Zentraldepot in Himberg errichten.

Zu den Herausforderungen der kommenden Jahre bis 2018 zählen die Entwicklung eines echten Zukunftsmodells für das Völkerkundemuseum wie die Hebung der Besucherzahlen: Mit den 528.040 Besuchern, die im Vorjahr im Haupthaus gezählt wurden, kann ein Museum, das in der Weltklasse mitspielen möchte, wohl auf Dauer nicht zufrieden sein.

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