Prater: Aus für Straßenstrich tagsüber?

In einigen Straßen rund um den Prater ist die Straßenprostitution trotz des neuen Prostitutionsgesetzes erlaubt. Die Bezirksvertretung Leopoldstadt ist mit dieser Lösung unzufrieden und will, dass der Straßenstrich zumindest tagsüber verboten wird.

Straßenprostitution in der Leopoldstadt

ORF

Straßenprostitution ist Konfliktthema in den Bezirken

Bereits am Vormittag würden Prostituierte im Bereich Messestraße, Perspektivstraße und Südportalstraße ihre Dienste anbieten, die Beschwerden würden sich häufen, meinte der Leopoldstädter Bezirksvorsteher Gerhard Kubik (SPÖ). Er will daher eine zeitliche Einschränkung, statt 24 Stunden lang solle die Straßenprostitution erst ab 22.00 Uhr erlaubt sein.

Kubik geht aber noch weiter. Ziel sei es, die Straßenprostitution komplett zu verbieten, wenn nicht auch andere Bezirke in bestimmten Bereichen die Straßenprostitution erlauben. „Wenn das ausschließlich nur bei uns im 2. Bezirk erlaubt ist, können wir das nicht akzeptieren“, meinte Kubik.

Ein entsprechender Beschluss der Bezirksvertretung wurde bereits der zuständigen Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) übergeben. Diese sagte im Interview mit der ORF-Sendung „Wien heute“, dass sie verhindern wolle, dass die Straßenprostitution in die „totale Illegalität“ abgleite. Auch die Sicherheit der Prostituierten müsse gewährleistet werden. Gegen die Bezirksforderung will sie sich aber auch nicht stellen. Man werde sich die Situation genau ansehen und prüfen, ob eine zeitliche Beschränkung Sinn mache.

Grüne haben kein Verständnis

Die Grünen sehen in dem Antrag zum Verbot des Straßenstrichs „keine Lösung“. „Bezirksvorsteher Kubik sollte mit den anderen Bezirken in Sachen Erlaubniszonen verhandeln, statt das Florianiprinzip weiter voranzutreiben und gemeinsame Sache mit ÖVP und FPÖ zu machen“, meinte die Klubobfrau der Grünen Leopoldstadt, Uschi Lichtenegger.

Erlaubniszonen für Straßenprostitution abgelehnt

Im Prostitutionsgesetz ist der Bereich im Prater zunächst neben einem Gebiet im Auhof als Zone definiert worden, in der die Straßenprostitution erlaubt ist. Die Empfehlung für Auhof ist aber nach Bürgerprotesten wieder zurückgenommen worden.

Drei sogenannte Erlaubniszonen waren zudem vorgeschlagen worden, alle wurden aber von den betroffenen Bezirken abgelehnt. Zuletzt hatte sich der Bezirk Alsergrund gegen eine Erlaubnis für den Bereich Josef Holaubek-Platz ausgesprochen - mehr dazu in Ablehnung für Straßenstrich.

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