AUA: Wieder hoher Verlust in Sicht

Die AUA wird 2012 abermals tiefrote Zahlen schreiben. Das erste Quartal gab einen Vorgeschmack. Hier lasteten teures Kerosin, Gebühren und Steuern mit 28 Millionen Euro Mehrbelastung auf den Kosten.

Laut APA-Informationen ist im laufenden Jahr zumindest wieder ein Verlust in Vorjahreshöhe zu erwarten. Externe Lasten dürften wesentliche Brocken des neuen Sparpakets auffressen. Vom AUA-Konzern gab es dazu keine Angaben. Dass die Lufthansa-Tochter heuer nicht aus den roten Zahlen kommt, hat die deutsche Mutter schon länger einkalkuliert.

Die österreichische Lufthansa-Tochter verlor 2011 im operativen Geschäft rund 60 Millionen Euro, auch da war das Defizit nur geringfügig unter der Betriebsverlustzahl von 2010 (64,7 Mio. Euro). Die hohen Verluste machten die aktuelle Rekapitalisierung durch die Lufthansa nötig - mehr dazu in AUA: 59,4 Mio. Euro Minus im Vorjahr (wien.ORF.at; 15.3.2012).

Mehrkosten durch Gebühren und teures Kerosin

Die 28 Millionen neuen Kosten in der AUA-Ergebnisrechnung des ersten Quartals 2012 lassen sich nicht bloß mal vier auf den Gesamtjahresverlust hochrechnen. Denn im vorjährigen ersten Quartal fehlte die erst ab 1. April 2011 eingehobene Flugsteuer. Und die Kerosinpreise sollten, so hofft die Branche, im Jahresverlauf nicht so stark steigen wie in den ersten Monaten 2012.

In der AUA hieß es, dass die größten Brocken des neuen Sparpakets erst im zweiten Quartal zu greifen beginnen (Stichwort: Lieferantennachlässe, Gebührensenkungen). Erlösseitig habe es im ersten Quartal Rentabilitätseffekte gegeben, indem trotz zweier Flugzeuge weniger deutlich mehr Passagiere befördert wurden. Zudem wurden mit April die Tickets teurer.

Mehr Passagiere im ersten Quartal

Donnerstagmittag gab es aber immerhin einen kleinen Lichtblick von den Verkehrszahlen. Im ersten Vierteljahr 2012 gab es bei der AUA zehn Prozent mehr Passagiere als im schwachen Erstquartal 2011. Das heurige Passagierplus war doppelt so stark wie im Gesamtkonzern Lufthansa (plus 4,8 Prozent). Im Monat März flogen 893.600 Menschen mit der AUA, ein Zuwachs von zwölf Prozent.

Von Jänner bis März beförderte die AUA 2,3 Millionen Passagiere, die Lufthansa-Gruppe insgesamt (Lufthansa, Germanwings, Swiss, AUA) 21,9 Millionen. Freilich war der März des Vorjahres wie das ganze erste Vierteljahr 2011 von der Krise in Nordafrika geprägt, aber auch von der Katastrophe in Japan (Beben, Tsunami, Fukushima), womit auf Paradestrecken das Passagiergeschäft weggebrochen war.

AUA-Chef Jaan Albrecht hat in seiner Mitteilung zu Mittag ebenfalls gleich relativiert: Der starke Passagierzuwachs zeige, dass die AUA gut auf Kurs sei. Die Mitarbeiter bewiesen trotz schwieriger Zeit Höchstform. „Leider trifft das auch auf Gebühren und Kerosinpreise zu“: Die Mehrbelastung auf der Kostenseite im 1. Quartal betrage alleine aus diesen Titeln 28 Mio. Euro, teilte Albrecht mit. „Trotz der Passagierzuwächse dürfen wir daher unser Kostenprogramm nicht aus den Augen verlieren.“

Auch Niki muss sparen

Ebenfalls sparen muss die Billigfluglinie Niki. Die Tochter von Air Berlin will in diesem Jahr insgesamt zehn Millionen Euro einsparen. Um die Treibstoffkosten zu senken, fliegt die Billigairline nun langsamer. Das hätte es unter Ex-Chef Niki Lauda nicht gegeben - mehr dazu in - Sparprogramm: Niki fliegt langsamer (wien.ORF.at; 12.4.2012).

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