Das elektronische Parkpickerl kommt

Damit die Verwaltung einfacher wird, will die Stadt das Parkpickerl künftig in elektronischer Form einführen. Ein Pilotprojekt dazu soll nächstes Jahr starten. „Alle technischen Details sind aber noch nicht geklärt“, hieß es von der Stadt.

„2013 wollen wir ein Pilotprojekt starten. Die vermutliche Versuchsphase wird dann ein Jahr dauern“, sagte Leopold Bubak von der MA 65 (Rechtliche Verkehrsangelegenheiten). Ziel der Stadt sei es, das Parkpickerl durch einen Funk-Chip zu ersetzen, der im Auto an der Windschutzscheibe angebracht wird. „Alle technischen Details sind aber noch nicht geklärt“, so Bubak. Am Freitag kommt ein Lenkungsausschuss zur weiteren Koordinierung des Projekts zusammen.

Ziel sei es den Ablauf für die „Bürger zu vereinfachen“, sagte Bubak. Denn derzeit müssen Parkpickerl-Besitzer spätestens alle zwei Jahre ein neues Pickerl beantragen. Künftig soll dann eine Verlängerung „vollautomatisch möglich sein“. Auch bei einem Umzug in einen anderen Bezirk entfiele dann der Tausch des Parkpickerls, wie auch die Gratiszeitung „Heute“ berichtete.

Parkpickerl kommt in fünf weiteren Bezirken

Fest steht indessen schon jetzt, dass fünf weitere Bezirke im Herbst Parkgebühren einheben werden. In den Westgürtel-Bezirken Meidling, Penzing, Rudolfsheim-Fünfhaus, Ottakring und Hernals werden ab 1. Oktober nämlich Kurzparkzonen eingeführt, Anrainer haben das Recht auf ein kostenpflichtiges Parkpickerl. In Favoriten wird es hingegen vorerst kein Parkpickerl geben - mehr dazu in Kein Parkpickerl in Favoriten (wien.ORF.at; 29.3.12).

Parkende Autos in Wien

ORF

Parken in Wien ist derzeit ein heftig umstrittenes Thema

Dass es auch in den Bezirken Simmering, Hietzing, Währing, Döbling, Floridsdorf, Donaustadt und Liesing in näherer Zukunft kein Pickerl geben wird, stand bereits seit längerem fest. In den Pro-Pickerl-Bezirken müssen nun noch die genauen Grenzziehungen und etwaige Überlappungszonen festgelegt werden.

Pickerl sorgt für hitzige Debatten

Die Ausweitung des Parkpickerls sorgte für hitzige Diskussionen. Der Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) brachte die Parkraumbewirtschaftung einen Misstrauensantrag ein, der von der FPÖ eingebracht worden war - mehr dazu in Parkpickerl: Misstrauensantrag abgelehnt (wien.ORF.at; 28.3.12).

Die FPÖ warf der Ressortchefin in erster Linie vor, sich in Sachen Parkpickerl über den Mehrheitswillen der Bevölkerung hinwegzusetzen. Der Antrag wurde mit rot-grüner Mehrheit erwartungsgemäß abgelehnt. Vassilakou hatte sich seit Monaten für die Ausweitung des Parkpickerls stark gemacht, die Letztentscheidung lag jedoch bei den einzelnen Bezirken selbst.

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