Stenzel will Alkoholverbot in City

Ein Alkoholverbot in der Öffentlichkeit nach Vorbild der Grazer Innenstadt wünscht sich City-Chefin Ursula Stenzel (ÖVP) auch in Wien. Wenn das in Graz gehe, warum nicht auch in Wien, so Stenzel in einem Interview mit dem „Standard“.

„Ich bedaure, dass Graz diese Vorreiterrolle hat und nicht Wien. Für mich kommt die Diskussion um sieben Jahre zu spät. Ich habe diesen Vorstoß vor Jahren gemacht und auf Missstände, wie beispielsweise das Komasaufen von Jugendlichen, hingewiesen. Dafür wurde ich von allen Seiten diffamiert. Ich frage mich: Wenn es in Graz geht, warum nicht auch in Wien?“, wird Stenzel zitiert.

Weiters würden die Jugendlichen den gastronomischen Betrieben schaden, weil „sie wie Rucksacktouristen selbst Getränke mitnehmen und diese in der Öffentlichkeit konsumieren“, sagte die Bezirkschefin.

„Unversehrtheit junger Menschen sicherstellen“

Zur Umsetzung meinte Stenzel, dass man eine „maßgeschneiderte Lösung“ finden müsse. Dabei wäre ein „Alkoholverbot in Wien nicht nur für den ersten Bezirk interessant. Vielleicht ließe es sich sogar auf allen öffentlichen Plätzen in Wien einführen“, meinte Stenzel, die sich in der Vergangenheit auch immer wieder gegen eine flächendeckende spätere Sperrstunde für Lokale ausgesprochen hatte. Das brachte ihr sogar ein Protestvideo ein. In einer Adaption des Chart-Hits „Barbra Streisand“ hieß es dann „Ursula stress ned“.

Sie finde es „bedauerlich, dass Hundebesitzer und ihre Tiere aus Parks verbannt werden, während Alkoholiker ihren Dreck liegen lassen dürfen. Es geht darum, die Unversehrtheit junger Menschen und die Lebensqualität im urbanen Raum sicherzustellen“. Gleichzeitig räumte Stenzel aber ein: „Mit dem Verbot allein wird man das Problem jedoch nicht in den Griff bekommen“.

Verbotszone in Graz wird überwacht

In der Grazer Innenstadt ist seit dieser Woche eine flächendeckende Alkoholverbotszone in Kraft, ausgenommen sind Gastgärten von Lokalen. Die Ordnungswache soll das Verbot überwachen, bei Verstößen drohen empfindliche Strafen - mehr dazu in steiermark.ORF.at.

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