Zentrale der Bank Austria ist 100
Das noble Gebäude wurde in den Jahren 1909 bis 1912 vom Wiener Bankverein errichtet. Um Platz zu schaffen, wurden dafür bestehende Häuser abgerissen. Dabei handelte es sich um Ringstraßenbauten, die erst wenige Jahrzehnte zuvor errichtet worden waren.
Historiker bezeichnen das, was an ihrer Stelle entstand, als secessionistisch-neoklassizistischen Baublock. Das Haus verfügt über drei Kellerebenen und sechs darüberliegende Stockwerke. Die zum Ring und zur Schottengasse gelegenen Hauptfronten sind geschmückt ausgeführt. Die Baukosten vor 100 Jahren betrugen rund 14 Millionen Kronen, das sind nach heutigem Wert rund 60 Millionen Euro.
APA/Roland Schlager
Keine Imitate, in der Zentrale ist alles echt
Dass das Gebäude der Repräsentation diente, zeigt sich nicht nur äußerlich an der Fassade. Quasi als Visitenkarte gilt der Kassensaal, der Sicherheit, Beständigkeit und Solidität mit entsprechenden Materialien vermittelt. Stein, Bronze und Edelholz wird nicht imitiert, sondern ist echt.
Echt sind auch die Gemälde in den Sitzungsräumen in den oberen Etagen. Alles, was nach Klimt und Kokoschka aussieht, stammt auch von ihnen. Die dunkle Holzvertäfelung auf der Direktionsebene im zweiten Obergeschoß sorgt für edles Ambiente. Noch im Original erhalten sind auch Türschnallen und Fenstergriffe, auf denen das Logo des Bankvereins, die Buchstaben „WBV“, prangt.
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2016 wird in neuen Campus übersiedelt
Der bekannteste Saal des Hauses ist das Oktogon, in dem der Vorstandsvorsitzende der Bank Austria, Willibald Cernko, jüngst bekannt gab, dass der Sitz des Unternehmens in den neuen Campus in der Leopoldstadt übersiedeln wird. Der neue Campus soll 2016 fertiggestellt sein.
Was mit dem denkmalgeschützten Palais passiert, ist offen. Möglich wäre, dass die Bank es weiter nutzt, aber auch ein Verkauf.