Niki-Flugzeuge werden übermalt

Ab Herbst werden die Flugzeuge der zur deutschen Air Berlin gehörenden Fluggesellschaft Niki neu bemalt und dem Design der Mutter angenähert. Niki ist zudem vom Sparpaket mit einem zweistelligen Millionenbetrag betroffen.

Die Grundfarbe wird weiß sein, an der Heckflosse prangt dann das Air-Berlin-Logo, am Bauch bleibt es beim Niki-Logo. Die Marke Niki bleibe erhalten, wurde während einer Pressekonferenz mit Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn mehrfach betont. Derzeit umfasst die Niki-Flotte 21 Flugzeuge.

„Im Herbst bekommen wir den ersten A320 im neuen Design“, sagte Niki-Sprecherin Milene Platzer. Die bestehende Flotte werde dann „Schritt für Schritt umlackiert. Allerdings erst, wenn es der alte Lack notwendig macht“, so Platzer.

(v.l.) Air Berlin-Chef Hartmut Mehdorn und Niki-Geschäftsführer Christian Lesjak

APA/Helmut Fohringer

Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn und Niki-Geschäftsführer Christian Lesjak (v. l.)

Niki muss laut Mutter zwölf Mio. Euro sparen

Niki-Geschäftsführer Christian Lesjak sprach von zwölf Mio. Euro im Jahr, die gespart werden müssen. Bisher waren immer zehn Mio. Euro genannt worden. Die Summe sei aber im Großen und Ganzen bereits „gestemmt“, sagte Lesjak. Es gehe um Treibstoffersparnis, Gebührennachlässe auf dem Flughafen und auch Einsparungen bei Lieferanten wie beim Catering, hier wieder vor allem mit dem traditionellen Bordverpfleger Do & Co - mehr dazu in Sparprogramm: Niki fliegt langsamer.

Lesjak ab Juli Alleingeschäftsführer

Ab 1. Juli ist Lesjak Alleingeschäftsführer bei Niki. Der langjährige Vorstand Otmar Lenz geht als operativer Manager in Pension, bleibt aber Konsulent. Air Berlin werde den Flughafen Wien als vierten bzw. fünften „Hub“ ausbauen, und zwar für das expandierende Südosteuropageschäft, sagte Mehdorn. Neben dem neuen Heimatflughafen Berlin und den Drehkreuzen Düsseldorf, Palma de Mallorca und Wien wird zusammen mit dem neuen Air-Berlin-Großaktionär Etihad gerade auch Abu Dhabi als Asienknotenpunkt für die Gruppe ausgebaut.

Wie alle Airlines ist die Air-Berlin-Gruppe von den drastisch gestiegenen Spritpreisen getroffen. Mehdorn bekräftigte, er wolle die seit dem Vorjahr noch zusätzlich belastende Ticketsteuer sowohl in Deutschland als auch in Österreich ersatzlos weghaben. Diese Steuer sei nicht in den Ticketpreisen unterzubringen. Vor allem Kleinflughäfen hätten darunter besonders zu leiden.

Vorstand will keinen Branchen-KV

An der Betriebsratswahl bei der Billigairline Niki nahmen vergangene Woche 65 Prozent der Wahlberechtigten teil. Die Liste „Betriebsrat4Niki“, die die Wahl initiiert hatte, erreichte laut Gewerkschaft zehn der elf Mandate. Ziel ist ein Ende des Leiharbeiterdaseins - mehr dazu in Erstmals Betriebsrat bei Niki gewählt.

Die Niki-Geschäftsführung blieb indessen bei ihrer Rechtfertigungslinie. Auch Gewerkschaftsbestrebungen für einen Branchen-Kollektivvertrag zusammen mit der AUA kann der Niki-Chef nichts abgewinnen. „Es ist sicher nicht unser Ziel, in einen Korb mit anderen geworfen zu werden“, sagte Lesjak. Jede Airline habe ihr eigenes Geschäftsmodell und müsse mit den Kosten leben, die sie im Wettbewerb habe. In der österreichischen KV-Landschaft sehe er zudem nichts, woran man aus seiner Sicht einen KV für seine Gruppe festmachen könnte. „Wir können keinen fertigen KV übernehmen.“

Im Übrigen würden aus dem „Labour Pool“, auf den Niki zurückgreift, Piloten ausschließlich für Niki fliegen, und sie würden in der Gruppe ausgebildet, so Lesjak. „Wir sehen also keine wirklichen Mehrwerte, das zu ändern“, befand der Niki-Chef, „weder für das Unternehmen noch für die Mitarbeiter. Wir werden uns natürlich darüber unterhalten und schauen, dass wir auch in der Belegschaft einen Konsens herbeiführen“, meinte Lesjak ohne jedes weitere Detail. 700 von 800 Niki-Mitarbeitern werden aktuell über eine Leasingfirma beschäftigt.

Link: