TU-Studenten experimentieren auf Straße

Experimentalchemie haben TU-Studenten und Lehrende am Mittwoch in der Operngasse vor der Technischen Universität (TU) gezeigt. Bei der ersten „Street Lecture“ soll auf die die Finanznot der Uni aufmerksam gemacht werden.

„Wir leiden seit Jahren an Finanzproblemen und reden seit Jahren gegen die Wand“, so Chemiker Peter Weinberger über die von Hochschülerschaft und Lehrenden zusammen geplante Aktion. Mit der Art des Protests wolle man zeigen: „Wir wollen arbeiten.“

Studentenzahlen verdoppelt

Die TU sei die größte Ausbildungsstätte im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich in Österreich und biete ein Studium auf hohem Niveau: „Ich sehe nicht ein, dass die Politik nicht versteht, dass das auch Geld kostet.“

Street Lecture der TU

APA/Schneider

Öffentlicher Protest gegen Finanznot

In der Technischen Chemie hätten sich die Studentenzahlen in den vergangenen Jahren etwa verdoppelt, betonte Weinberger. Dass die gleiche Anzahl an Lehrkräften diesen Zuwachs nicht bewältigen könne, liege auf der Hand. Dazu komme, dass man nun auch noch „zusätzlich in Grund und Boden gespart wird“.

Deshalb setze man politisch wie mit Experimenten auf Reaktionen: Mittels einer Farbreaktion wurde auf einem weißen Transparent der Schriftzug „TU braucht Budget“ sichtbar gemacht, im Reagenzglas mit einer oszillierenden Reaktion das Blaulicht der Polizei imitiert: „Wir setzen im selben Boot, weil die Polizei hat ja auch kein Geld.“

Weitere Aktionen geplant

Freunde öffentlicher Vorlesungen und Experimente kommen übrigens weiter auf ihre Kosten: Voraussichtlich am kommenden Mittwoch ist bereits die nächste „Street Lecture“ geplant, hieß es aus der Hochschülerschaft der TU.

Mit den öffentlichen Aktionen wolle man nicht zuletzt auch TU-Rektorin Sabine Seidler den Rücken für die Budgetverhandlungen mit dem Wissenschaftsministerium stärken, so Weinberger.

Studiengebühren keine Lösung

Trotz der Finanznöte entschied sich die TU zuletzt gegen die autonome Einhebung von Studiengebühren. Die TU hat Schulden von rund 20 Mio. Euro - mehr dazu in Keine Studiengebühren an der TU

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