Copa Cagrana: Stadt entfernt Gebäude

Die Stadt Wien hat auf der Copa Cagrana zwei Verkaufsstände wegen fehlender Genehmigungen abgerissen. Zwei Gebäude und ein Flugdach werden noch entfernt. Der Generalpächter zeigte sich überrascht.

Seit längerem streitet die Stadt Wien mit Generalpächter Norbert Weber, ihm wird vorgeworfen, die Copa Cagrana verwahrlosen zu lassen. Die Stadt hat deshalb im Oktober 2010 eine Räumungsklage gegen Webers Unternehmen „Boardwalk Entwicklungs GmbH“ eingebracht.

Grund für die Abrissarbeiten sei laut Martin Jank, Geschäftsführer des städtischen Wiener Gewässer Managements, aber nicht die Räumungsklage. Es handle sich vielmehr um eine „ganz normale baubehördliche Angelegenheit, wenn die Baubehörde feststellt, dass es Schwarzbauten gibt“.

Kran beim Abriss von desolatem Gebäude auf der Copa Cagrana in Wien

APA/Dominique Wittmann

Die Abrissarbeiten sollen am Freitag weitergehen

Stadt: Fristen blieben unbeachtet

Ein Abriss sei aber immer nur das letzte Mittel, wie Jank betonte. Man habe dem Pächter schon zuvor mehrere Fristen zur Entfernung der nicht genehmigten Bauten gesetzt, die aber von diesem unbeachtet blieben.

Neben zwei Verkaufsständen sollen bis Freitag auch noch zwei Nebengebäude sowie ein Flugdach und eine Stiegenanlage entfernt werden, kündigte Jank an. Die Kosten dafür werden dem Eigentümer verrechnet. „Ich kann nicht wirklich sagen, wie hoch die Summe ist, aber, wenn wir zwei Tage Arbeit haben, kann das mit der Entsorgung des Materials schon bis zu 60.000 Euro kosten“, schätzte Jank.

Pächter: „Wie in Äthiopien“

Überrascht über den Abriss zeigte sich hingegen der Generalpächter: „Ich wusste nichts davon. Das ist wie in Äthiopien“, kommentierte Norbert Weber den Einsatz und bekräftigte zudem, dass es eine behördliche Genehmigung für die betroffenen Bauten gebe. Für ihn sei dies nur ein weiterer Beweis dafür, dass ihn die Stadt Wien mit allen Mitteln vom Areal verdrängen will: „Das ist eine Aktion, wie Immobilienhaie vorgehen, wenn sie ein Haus neu vergeben wollen.“

Weber habe daher umgehend seinen Anwalt angerufen, um alle Verhandlungen, die parallel zum Verfahren mit der Stadt Wien laufen, abzubrechen: „Das Gericht soll nun entscheiden.“ Zudem verwies er darauf, dass es ohnehin am Freitag eine Gerichtsverhandlung diesbezüglich geben werde. Nach dem Abriss von zwei Containern und einem Floß im Mai des Vorjahres habe sein Anwalt eine einstweilige Verfügung gegen „solche Aktionen“ eingebracht, wie Weber hervorhob.

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