Hauptbahnhof als „Energie-Kunstwerk“

Der neue Hauptbahnhof bekommt Sonnendächer mit 1.200 Quadratmetern Photovoltaik-Kollektoren. ÖBB-Chef Christian Kern kündigte gar ein „energieeffizientes Gesamtkunstwerk“ an. Allerdings soll es sich um eine Minimalvariante handeln.

Die mit den Photovoltaik-Kollektoren gewonnene Energie - sie entspricht in etwa dem gesamten Strombedarf von 30 Einfamilienhäusern - wird in die Beleuchtung des Bahnhofes fließen, sagte Kern. Die Anlage werde 400.000 Euro kosten und keine staatlichen Fördermittel beanspruchen, sagte er. Montiert werden die Panele auf dem Dach über den Bahnsteigen.

Visualisierung Solarkollektoren auf dem neuen Hauptbahnhof

Aldinger & Wolf/ÖBB

Visualisierung der Sonnenkollektoren auf dem neuen Hauptbahnhof

Kern und fügte hinzu, dass die ÖBB keine staatlichen Förderungen für das Projekt in Anspruch nehmen werden. Grund: Weil der Strom nicht ins Netz eingespeist wird, ist die Bahn von den Zuwendungen ausgeschlossen. Er wollte „nicht ausschließen“, dass die Paneele aus China kommen werden.

Soalaranlage wäre auch größer möglich gewesen

Die ÖBB dürften aber beim Ausmaß des Solarprojekts gespart haben. Wie aus einer von den ÖBB beauftragten Studie hervorgeht, könnten nämlich 3200 Quadratmeter Dachfläche - bei 550 Megawattstunden und einer Million Euro Investitionskosten - verbaut werden, wie die „Wiener Zeitung“ berichtete. Kern verteidigte das Vorgehen: Ihm sei es nur darum gegangen, „den Hauptbahnhof nicht mit Solarzellen zuzupflastern“.

Blick auf die Baustelle des Hauptbahnhofes

APA/Georg Hochmuth

Blick auf die Baustelle des Hauptbahnhofes

Neue Energiestrategie angekündigt

Im neuen Hauptbahnhof soll auch Geothermie - also Kälte und Wärme aus dem Erdreich - zur Energieversorgung beitragen. Ein Viertel der Heiz-und Kühlenergie des Bahnhofes soll aus dieser Energiequelle kommen.

Der neue Hauptbahnhof werde ein „energieeffizientes Gesamtkunstwerk werden“, sagte Kern, der beteuerte, dass die Investition „sobald die Energiepreise etwas steigen“ auch ohne Förderung wirtschaftlich sei.

Die Staatsbahn rechnet damit, dass ihr Strombedarf bis 2025 um 30 Prozent steigen wird. Zur Steigerung der Energieeffizenz sollen etwa Fahrpläne optimiert und Loks mit Systemen zur Rückgewinnung der Bremsenergie ausgestattet werden. Ziel sei es, die Kosten für den Energieverbrauch (derzeit 265 Mio. Euro) bis 2014 um 20 Millionen zu verringern.

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