Zwei Tote durch CO-Vergiftung

In Wien hat die Serie von Kohlenmonoxidvergiftungen jetzt zwei Menschenleben gefordert: In Währing wurden am Donnerstag in einer Wohnung ein Mann und seine Lebensgefährtin tot aufgefunden. Offenbar waren sie bereits vor Tagen gestorben.

CO-Vergiftung: Wohnung in der Wallrissstraße

ORF

Paar lag tot in Wohnung

Verwesungsgeruch, der aus der Wohnung in der Wallrissstraße drang, hatte die Nachbarn aufmerksam gemacht. Sie alarmierten die Polizei, die dann das Paar entdeckte. Der 83-jährige Mann und seine 78-jährige Lebensgefährtin lagen tot auf dem Boden. Wie lange schon, ist derzeit noch unklar. Die Polizei geht von zwei, drei Tagen aus.

Die beiden starben an einer Kohlenmonoxidvergiftung, wie die Messung des CO-Werts in der Wohnung ergab. Ursache war eine stark verunreinigte Therme, wodurch die Abzugsklappe nicht richtig geschlossen hatte und die Abgase aus dem Kamin zurück in die Wohnung strömen konnten.

Immer wieder Vorfälle mit Thermen

Im Sommer hatte es in Wien durch die Hitze und nicht regelmäßig gewartete Geräte immer wieder Kohlenmonoxidunfälle gegeben: Zuletzt wurden am Montag in Neubau sechs Menschen leicht verletzt - mehr dazu in Verletzte nach CO-Vergiftungen.

Am 19. Juli wurden insgesamt sieben Personen - darunter ein 14-jähriges Mädchen und ein acht Monate altes Baby - im Bezirk Landstraße sowie in der Herbststraße und in der Römergasse, jeweils in Ottakring, wegen Kohlenmonoxidvergiftungen behandelt und teilweise schwer verletzt. Der Tiefdruck vor einem Gewitter setzte den Thermen besonders zu - mehr dazu in Viele Verletzte wegen defekter Thermen.

Am 1. Juli wurde eine Frau in ihrer Wohnung in der Arbeitergasse in Margareten nach einer Kohlenmonoxidvergiftung reanimiert. Drei Faktoren - eine nicht gewartete Kombitherme, das extrem heiße Wetter und Unterdruck in der Wohnung durch ein transportables Klimagerät - kosteten sie beinahe das Leben - mehr dazu in Kohlenmonoxidvergiftungen wegen Hitze.

Lüften und regelmäßige Wartung empfohlen

Die Ursache von Unfällen mit Kohlenmonoxidvergiftungen sind meistens schlecht gewartete Gasgeräte. „Besonders bei hohen Außentemperaturen im Sommer kommt es immer wieder zu Abgasrückstauproblemen“, hieß es in einer Aussendung der Wiener Installateurinnung. Die Innung empfahl Besitzern älterer Gasgeräte dringend, besonders vorsichtig zu sein.

Die Geräte sollten nur möglichst kurz zum Einsatz kommen. Während des Betriebes - etwa beim Duschen - müsste stets ein Fenster geöffnet sein. „Durch die hohen Außentemperaturen entsteht im Rauchfang ein Luftstoppel, und der natürliche Zug im Fang funktioniert nicht oder eingeschränkt. Die Folge: Die Abgase können nicht abgeführt werden und strömen direkt in den Raum“, so die Innung,

Zudem sollten die Geräte regelmäßig gewartet werden. Zu Kohlenmonoxidunfällen komme es vorwiegend dann, wenn durch nicht gewartete Gasfeuerstätten hohe CO-Konzentrationen entstehen und Abgase in den Raum ausströmen. Es reicht in kleinen Räumen ein kurzer Betrieb, um eine erhebliche Vergiftung zu bekommen. In Wien stellten, so Innungsmeister Michael Mattes, zudem die noch über 20.000 veralteten Fünf-Liter-Gasdurchlauferhitzer ohne Kaminanschluss ein Sicherheitsrisiko dar. Ihre Abgase strömen einfach in den Raum.

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