„Öffi“-Durchsagen werden weiblich

Die seit Jahrzehnten vertraute Stimme Franz Kaidas, welche in den öffentlichen Verkehrsmitteln die Stationen ansagt, wird ausgetauscht. Künftig wird eine Frauenstimme die Haltestellen der Wiener Linien ankündigen. Derzeit läuft die Suche.

Seit Beginn der automatisierten Durchsagen im Jahr 1968 ist die derzeit noch zu hörende Stimme bereits im Einsatz. Sie stammt von Franz Kaida (70), einem früheren Wiener-Linien-Ingenieur und Sicherheitsbeauftragten, der bereits seit einigen Jahren im regulären Ruhestand ist und sich mit seiner akustischen Nachbesetzung nun endgültig von den Fahrgästen verabschiedet.

Video: Franz Kaida in einem „Wien heute“-Beitrag von 1996

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Abstimmung über neue Stimme im Internet möglich

Die Entscheidung, für Kaida eine ausschließlich weibliche Nachfolge zu suchen, begründen die Verkehrsbetriebe mit einer Fahrgastumfrage. In dieser habe sich eine Mehrheit für eine Frau als „Öffi“-Stimme ausgesprochen, hieß es.

Die Passagiere sollen in den Auswahlprozess eingebunden werden. Ab 10. September können sie im Internet abstimmen, wobei voraussichtlich zwei „Organe“ zur Auswahl stehen werden, wie ein Wiener-Linien-Sprecher ankündigte.

Durchsagen auch auf Englisch

Die neue Stimme soll ab diesem Jahr zu hören sein und nicht nur in den Garnituren, sondern so gut wie überall im öffentlichen Verkehrsnetz präsent sein - und zwar in einheitlicher Lautstärke und in verbesserter Qualität. Derzeit kommen nämlich etwa Stationsdurchsagen, Störungs- oder Info-Hinweise und das obligate „Zug fährt ab“ von jeweils unterschiedlichen Stimmen. Die Stimme wird sich außerdem „sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch an die Fahrgäste wenden“, hieß es von den Wiener Linien.

Projekt „Klangmarketing“

Die Maßnahme ist Teil des Projekts „Klangmarketing“, mit dem sich die Verkehrsbetriebe um eine bessere „akustische Identität“ bemühen wollen. Soll heißen: Auch andere markante Töne im „Öffi“-Netz wie der Haltestellen-Gong oder der Hupton vor dem Schließen der U-Bahn-Türen stehen zur Disposition, präzisierte der Sprecher.

Man überlege auch, den Abfertigungsvorgang im U-Bahn-Bereich zu modifizieren. Damit könnten in Hinkunft auch die Hinweise „Zurückbleiben, bitte“ und „Zug fährt ab“ völlig entfallen und das Schließen der Türen bzw. die bevorstehende Abfahrt des Zuges nur noch mit Signaltönen angekündigt werden.

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