Krebskranke getäuscht: Festnahmen

Mit einem in Österreich nicht zugelassenen Medikament sollen krebskranke Personen getäuscht worden sein. Am Dienstag hat das Bundeskriminalamt nach längeren Ermittlungen zwei Personen unter Betrugsverdacht festgenommen, die das „Allheilmittel“ vertrieben hatten.

Das Medikament solle eine vollständige Heilung jeglicher Krebserkrankungen, Strahlenkrankheiten, AIDS und vieler weiteren Krankheiten bewirken, wurde von den Verkäufern versprochen. Es wurde an eine Vielzahl von Krebskranken verkauft, die pro Ampulle angeblich 77 Euro bezahlten.

Fünf Millionen ergaunert

Der 75-jährige Betreiber einer Vertriebsfirma in Wien-Wieden und eine 40 Jahre alte Mittäterin wurden festgenommen, gegen weitere Mittäter besteht der Verdacht des gewerbsmäßigen Betrugs. Sie sollen das in Österreich und im EU-Raum nicht zugelassene Präparat „Ukrain“ hergestellt und vertrieben haben. Die Schadenssumme wird derzeit auf rund fünf Millionen Euro geschätzt.

200.000 Ampullen sichergestellt

Neben den beiden Festnahmen wurden 26 Hausdurchsuchungen in Wien und Niederösterreich durchgeführt. Dabei waren neben Polizeibeamten auch Mitarbeiter der Agentur für Ernährungssicherheit im Einsatz. Beweisgegenstände wie Computer und Laptops wurden beschlagnahmt, mehr als 200.000 „Ukrain“-Ampullen wurden sichergestellt.

Die Vernehmungen und weitere Erhebungen sind noch im Gange. Gegen die Verdächtigen hatte das Bundeskriminalamt bereits seit Jänner 2012 ermittelt. Die Firma existiert laut Bundeskriminalamt seit 1994.