Viennafair: Kunstszene in Wien

Bei der „Viennafair“ gibt sich die internationale Kunstszene derzeit ein Stelldichein in Wien. Erstmals spielt bei der Messe auch Musik eine Rolle: Unter anderem wird Richard Dorfmeister für die passende Begleitmusik beim Kunstkauf sorgen.

Bei der achten Auflage von Viennafair in der Messe Wien bieten mehr als hundert vertretene Galerien den Besuchern Kunst mit Kaufoption. Der Schwerpunkt wird dabei wie gewohnt auf der Kunstszene Zentral-, Ost- und Südosteuropas liegen. Die Sonderausstellung „Vienna Quintet“ konzentriert sich auf neue Kunst aus den fünf Postsowjet-Staaten Aserbaidschan, Kasachstan, Georgien, Ukraine und Weißrussland, die zunehmend in den europäischen Fokus geraten.

Viennafair

Christian Husar/Reed Exhibitions Messe Wien

Auch 2012 wird auf der Viennafair wieder Kunst zum Verkauf angeboten

Der letztjährige Schwerpunkt auf die aufstrebende Kunstszene Istanbuls findet im heurigen Begleitprogramm der Messe ebenfalls eine Fortsetzung. Unter dem Motto „‚DIYALOG‘: Art from Turkey“ soll prominenten Galerien und Kunstinstitutionen aus der türkischen Hauptstadt eine Plattform gegeben und ein aktuelles Bild von der Kunstszene der Bosporus-Metropole gezeigt werden.

Social Media und Richard Dorfmeister

Das Projekt „Vienna Click“ soll die virtuelle Galerien-Welt zudem an den realen Kunstraum anbinden und den Besuchern mittels Social-Media-Publikationen und Indizes des weltweiten Kunstmarkts einen Preisüberblick zu zeitgenössischen Kunstwerken bieten.

Auch Berührungspunkte zwischen bildender Kunst und Musik sollen auf der Viennafair gefunden werden. Im Rahmen des Projekts „Vienna Sonic“ sind jeden Tag andere Musikschaffende eingeladen, bestimmte Zonen der Messe „akustisch zu gestalten“. Unter den teilnehmenden Musikern ist unter anderem Richard Dorfmeister, eine Hälfte der österreichischen Downbeat-Pioniere Kruder & Dorfmeister.

Gesprächsreihen an den Nachmittagen

Die interdisziplinäre Gesprächsreihe „Vienna Talks“ wird Repräsentanten aus der zeitgenössischen Kunstszene, Architektur, Literatur und dem Kulturmanagement versammeln und dabei täglich einen anderen Schwerpunkt der Viennafair in den Fokus nehmen. Am Donnerstagnachmittag stehen die fünf osteuropäischen Länder des „Vienna Quintet“ am Programm, am „Turkey Day“ am Freitag wird in drei Gesprächsrunden über die aktuellen Entwicklungen der türkischen Kunstszene diskutiert.

Über russische Kunst, die auf der Viennafair mit acht Galerien sehr prominent vertreten ist, können Besucher am Samstagnachmittag mehr erfahren. Zum Abschluss am Sonntag werden schließlich unter dem Titel „On Collecting“ verschiedene Privatsammlungen und Modelle des Kunstsammelns in Schwellenmärkten vorgestellt.

Viennafair

Christian Husar/Reed Exhibitions Messe Wien

Internationale Kunst auf der Viennafair

Vieles neu macht der September

Neu ist in diesem Jahr nicht nur der Termin der „Viennafair The New Contemporary“, der wegen des im Frühjahr mittlerweile dicht gedrängten Kunstmarktkalenders vom Mai in den September verlegt wurde. Zwei neue Messen in New York und Hongkong waren zuvor ebenfalls auf Mai angesetzt worden und hätten der Viennafair am bisherigen Termin nicht nur Konkurrenz, sondern wohl auch einige der ausstellenden Galeristen abspenstig gemacht.

Neu sind heuer auch Veranstalter und künstlerische Leitung. Die Wiener Kunstmesse war Anfang des Jahres von einer Gruppe um den russischen Investor Sergey Skaterschikov übernommen worden - mehr dazu in Russische Investoren für Viennafair. Im Frühjahr wurde mit der in Kasachstan geborenen Christina Steinbrecher und der Litauerin Vita Zaman schließlich auch ein neues Führungsduo vorgestellt - mehr dazu in Internationales Duo für Viennafair

Galerien-Projekt und „Parkfair“ starten parallel

Zeitgleich mit der Kunstmesse beim Prater beginnen in Wien auch zwei weitere Schauen, die kunstinteressiertes Publikum anlocken sollen: Wie die Viennafair eröffnet am 20. September „curated by_vienna 2012“, das auf der Viennafair auch mit einem eigenen Stand vertreten sein wird. Für das Projekt arbeiten heuer zum vierten Mal Wiener Galerien und internationale Kuratoren zusammen - diesmal unter dem Motto „Kunst oder Leben. Ästhetik oder Biopolitik“. Die Ausstellungen von „curated by_vienna“ laufen bis 25. Oktober in 22 Wiener Galerien.

Bereits am Mittwoch startete die Avantgardemesse „Parkfair“. Diese findet im Betonambiente eines Parkdecks des Stadioncenters statt und zeigt bis Sonntag etwa Werke von Franz West und Arbeiten junger und aufstrebender Künstler.

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