Naturbestattungen im Trend

Die ewige Ruhe am Friedhof ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr. Das Angebot an alternativen Bestattungsformen reicht von Urnen in der Donau, über „Baumbestattungen“ bis zur Asche von Angehörigen in einem Erinnerungs-Diamanten.

Klassische Erdbestattungen sind in Österreich zwar Tradition, kommen aber offenbar langsam aus der Mode. Der Trend geht aktuell zu immer ausgefalleneren Formen der Bestattung, wobei das Angebot inzwischen äußerst vielfältig ist.

„Viele Menschen wollen ihren Hinterbliebenen die Grabflege gar nicht aufbürden“, sagte die Bestatterin Elisabeth Zadrobilek, die verschiedene Arten von Naturbestattung anbietet, gegenüber Radio Wien. Prinzipiell ginge es bei Naturbestattungen immer darum, dass „unsere natürliche Hülle in Form von Asche der Natur wieder zurückgeführt wird“.

Aschenstein auf einer Almwiese

Naturbestattung GmbH

Aschenstein auf einer Almwiese

„Waldfriedhof“ in Penzing

Bei einer Baumbestattung wird die Asche eines Verstorbenen etwa rund um die Wurzeln eines Baumes in der Erde beigesetzt. Der so genannte „Wald der Ewigkeit“ in Wien-Penzing bietet dafür zwölf Bäume mit Namen wie „Baum der Liebe“, „Baum der Dankbarkeit“ oder „Baum der Erinnerung“. Kunden können sich für die Bestattung ihren Wunschbaum aussuchen.

Donaubestattung auf Rosenblüten

Sehr beliebt sind demnach derzeit aber auch Wasserbestattungen - nicht nur am Meer, sondern mittlerweile auch häufig auf der Donau.

Aschenverstreuung in der Donau

Naturbestattung GmbH

Asche wird in Donau verstreut

„Wir werden geboren im Wasser, unser Körper und die Welt bestehen aus zwei Drittel Wasser. Warum also nicht dorthin zurückkehren, wo einmal alles Leben entstand“, erklärt sich Zadrobilek die aktuelle Popularität dieser Bestattungsform. Eine Donaubestattung kostet um die 2.000 Euro. Darin enthalten ist eine Abschieds-Zeremonie auf einem Schiff inklusive musikalischer Begleitung und Ansprache. Die Urne mit der Asche des Verstorbenen wird schließlich in der Mitte des Donaustroms auf einem Teppich aus Rosenblüten beigesetzt.

Asche im Diamanten

Wer die Asche eines verstorbenen Angehörigen immer bei sich tragen möchte, kann diese aber auch in einem aufwändigen Verfahren zu einem Schmuckstück verarbeiten lassen. Dazu wird ein Diamantkristall eingesetzt. Aus der Asche des Toten werden Kohlenstoff und Graphit entnommen, die „Atom für Atom um den Kristall wachsen“, wie die Bestatterin erklärt. Ein solcher Prozess dauert vier bis sechs Monate. Für den fertigen „Erinnerungs-Diamanten“ werden etwa 4.000 Euro aufwärts veranschlagt.

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