„Keine Probleme“ am Hauptbahnhof
Die Inbetriebnahme sei „ohne Probleme“ verlaufen, berichtete ein ÖBB-Sprecher: „Es hat alles geklappt.“ Als erster Zug ließ um 0.35 Uhr eine Garnitur der Schnellbahnlinie 80 Fahrgäste am Hauptbahnhof aussteigen. Am Vormittag kam es zu einigen Verspätungen, da zwischen dem - inzwischen ehemaligen - provisorischen Ostbahnhof und dem Hauptbahnhof noch ein Gleis umgeschwenkt werden musste.
„Wien heute“ war am Hauptbahnhof mit der Kamera unterwegs:
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Um Reisenden weiter zu helfen, verteilten ÖBB-Mitarbeiter in den Eingangsbereichen Info-Broschüren und beantworteten Fragen. Schwierigkeiten hatte so manch ein Reisender auch, die Haltestellen der U-Bahnlinie U1 und der Straßenbahnlinie D zu finden. Um zur Bim zu gelangen, muss der ostseitige Eingang des Bahnhofs bei der Karl-Popper-Straße verwendet werden.
ÖBB
Knapp drei Jahre ist es her, dass am ehemaligen Südbahnhof die letzten Züge eingefahren sind. Dann wurde dieser, ebenso wie der dazugehörige Ostbahnhof, abgerissen. Letzterer erhielt einen provisorischen Bau und wurde weiterhin angefahren. Die Rolle des Südbahnhofs übernahm der Bahnhof Meidling.
Debatte: Wie gut ist der neue ÖBB-Fahrplan?
Der Hauptbahnhof gilt als Prestigebauprojekt der ÖBB und soll auch wie der neue Westbahnhof ein großes Einkaufszentrum beherbergen. Rund um das Areal entsteht zudem ein neues Stadtviertel mit Büro- und Wohnkomplexen. Zur Teilinbetriebnahme verfügte der Bahnhof über eine provisorische Kassenhalle mit Trafik, Bäckerei und ÖBB-Reisecenter.
Zackiges Dach für Wiens Züge
Mit der Teileröffnung des Hauptbahnhofs erhält Wien nicht nur einen neuen Verkehrsknotenpunkt, sondern auch ein markantes architektonisches Wahrzeichen. Zugsreisende werden künftig vom rautenförmigen Dach in Wien empfangen - mehr dazu in Countdown für Wiener Hauptbahnhof (ORF.at).
APA/Georg Hochmuth
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund vier Mrd. Euro. Dabei fallen für den Bahnbau ungefähr 987 Mio. Euro an. Der Rest teilt sich größtenteils auf private Investitionen für Wohnungen und Büros auf. Die Stadt Wien investiert rund 500 Mio. Euro. In Vollbetrieb geht der Bahnhof allerdings erst Ende 2014.
ORF.at/Christian Öser
S-Bahnen fahren via Hauptbahnhof
Vorerst werden am Hauptbahnhof nur Schnellbahnen und Regionalzüge halten. Die Schnellbahnlinie S80 wird ausgehend von Hirschstetten via Hauptbahnhof über die Pottendorfer Linie bis Wiener Neustadt durchfahren. Die S60 verkehrt dann von Bruck an der Leitha ebenfalls direkt via Hauptbahnhof bis nach Hütteldorf und weiter - mehr dazu in ÖBB-Fahrplan: Neue Schnellbahn-Gruppen.
Diese Linien endeten bisher am provisorischen Ostbahnhof, der nun geschlossen wird. Durch die neuen Verbindungen entfällt das bisher notwendige Umsteigen an diesem Bahnhof. Auch die Regionalexpresszüge ab Bratislava bis Deutschkreutz werden künftig in der zentralen Station halten.
APA/Herbert Pfarrhofer
Einkaufszentrum mit rund 100 Shops
Parallel dazu gehen die Bauarbeiten am Hauptbahnhof weiter: In den kommenden zwei Jahren werden die nördliche Halle und weitere sechs Bahnsteige in Richtung Südtiroler Platz bzw. Gürtel errichtet. Auch das Einkaufszentrum wird in diesem Zeitraum fertiggestellt. Bereits im September 2014, drei Monate vor der Eröffnung der gesamten Verkehrsstation, sollen die rund 100 Shops auf einer Fläche von 20.000 Quadratmetern ihre Pforten öffnen.
Im darauffolgenden Dezember werden dann auch Fernzüge in der zentralen Station halten. Ein Jahr später, 2015, sollen die Arbeiten am gesamten Bahn-Infrastrukturprojekt beendet sein. Züge werden dann in allen Richtungen abfahren bzw. aus allen Richtungen ankommen.
Auch Wiener Linien stellen Netz um
Neue Namen gibt es laut ÖBB auch für zwei Stationen: Die S-Bahn-Station „Wien Südtiroler Platz“ heißt künftig „Wien Hauptbahnhof“, die Station „Wien Südbahnhof (S-Bahn)“ heißt „Wien Quartier Belvedere“ - mehr dazu in Erste Tickets für Fahrten ab Hauptbahnhof.
Auch die Streckenführung bei den Wiener Linien ändert sich zum Teil. Betroffen sind die Linien D, 6,71 13A und 69A. Die Linie 6 fährt dann von Kaiserebersdorf zur Burggasse und der 71 er vom Zentralfriedhof zur Börsegasse - mehr dazu in 71er fährt bis zur Börse.
Die Linie D wird zum ostseitigen Ausgang des neuen Hauptbahnhofs verlängert. Der 74A wird vom Stubentor zur Leberstraße in St. Marx fahren, und der 13A bleibt künftig direkt vor dem neuen Hauptbahnhof stehen, ohne die Schleife im Schweizergarten zu fahren.