Lichterkette für Erhaltung von Steinhof

Unter dem Motto „Rettet Steinhof“ will unter anderem die Bürgerinitiative „Steinhof erhalten“ heute Nachmittag eine Lichterkette bilden. Sie treten für die Erhaltung des Otto-Wagner-Areals in Wien-Penzing ein.

Pavillon von Otto Wagner auf den Steinhof-Gründen

ORF

Streit um Bebauung dauert an

Rund 1.000 Teilnehmer haben sich für die Lichterkette um 17.00 Uhr angekündigt, um gegen die Verbauung der Steinhofgründe protestieren. Mit Taschenlampen und Spots wollen die Teilnehmer ein Lichterband auf dem Gelände des Spitals erscheinen lassen. Kerzen und Fackeln wurden aus Sicherheitsgründen verboten.

Im langen Streit um die Bebauungspläne will die Bürgerinitiative wieder einmal ein Zeichen setzen. Der Sänger Franz Machatschek wird mit seinem Lied „Rebellion im Pavillion“ einen musikalischen Beitrag leisten.

Angst vor drohender Verkehrsbelastung

Seit mehreren Jahren setzen sich die Vertreter der Bürgerinitiative dafür ein, dass das Jugendstil-Ensemble beim Otto-Wagner-Spital als solches bewahrt bleibt. Streitobjekt ist das Wirtschaftsareal im Osten, das zum Bauland umgewidmet und an die GESIBA verkauft wurde. Mehr als 600 Wohnungen waren ursprünglich auf dem Gelände geplant gewesen, ein Reha-Zentrum wird bereits gebaut. Die Bettenstation, eine Gemeinschaftspraxis und ein öffentlich zugänglicher Wellnessbereich sollen heuer fertig werden.

Die Anrainer sehen jedoch die Landschaft gefährdet und fürchten die Verkehrsbelastung auf der Baumgartner Höhe. Schon 1981 ist eine Verbauung der Steinhofgründe in einer Volksbefragung abgelehnt worden.

Häupl stoppte das Projekt

Im November 2011 zog Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) die Notbremse. Fünf geplante Neubauten mit etwa 200 Wohnungen wurden ersatzlos gestrichen. Die geplante Bebauung der Steinhofgründe solle komplett überarbeitet werden, hieß es - mehr dazu in Häupl stoppt Steinhof-Projekt.

Lösungsversuch mit Alternativprojekt

Im März vergangenen Jahres sollte ein Mediationsverfahren den Konflikt schlichten - mehr dazu in Steinhof: Mediation dauert Monate. Im vergangenen Juli gab es dann einen neuen Lösungsversuch mit einem möglichen Alternativprojekt zwischen den Parteien. Das neue Projekt sieht weniger Wohnungen, zudem betreute Wohnungseinrichtungen, Pflegeplätze und eine Kindergruppe vor. Das alles geht auf Forderungen der Bürgerinitiative zurück. Einen solchen Nutzungsmix kann sich auch die GESIBA vorstellen, wie es im Vorfeld der Gespräche hieß.

Ein Knackpunkt bleibt trotzdem, dass die Bürgerplattform Steinhof gar keine Neubauten will. Stattdessen sollen die denkmalgeschützten Pavillons revitalisiert werden. Mehr dazu in Ringen um Lösung auf Otto-Wagner-Areal.

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