Fleisch-Kontrollen gehen weiter

Im Dauereinsatz sind die Mitarbeiter des Wiener Marktamtes nach Auffliegen des Pferdefleisch-Skandals. Momentan konzentrieren sich die Stichproben auf Fertigprodukte mit Fleisch, Kebap-Stände und diverse Fleischereien.

Routinemäßig werden im Jahr 9.500 Proben gezogen. Die aktuelle Aktion gleich aber der Suche nach einer Stecknadel im Heuhaufen. Aus unzähligen Produkten werden in den 18.000 Wiener Lebensmittelbetrieben von 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Marktamtes Proben gezogen.

Fleisch

dpa/Caroline Seidel

Bisher zwei Proben positiv auf Pferdefleisch getestet

Diese werden entweder an die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) in der Donaustadt oder an die städtische Lebensmitteluntersuchungsanstalt im Bezirk Landstraße geschickt und genau unter die Lupe genommen. Bisher wurde in zwei Proben Pferdefleisch nachgewiesen - mehr dazu in Zweite positive Pferdefleischprobe.

Nachweis ist schwierig

Pferdefleisch in Produkten festzustellen, sei jedenfalls sehr schwierig, so Alexander Hengl vom Wiener Marktamt gegenüber Radio Wien. Man müsse mehrmals die DNA herausfiltern, um es nachweisen zu können.

Ob in den Proben auch das für den Menschen gefährliche Medikament Phenylbutazon vorhanden ist, ist noch unklar. Entsprechende Testergebnisse stehen noch aus. Prinzipiell gilt: Pferde, die für die Lebensmittelverwertung vorgesehen sind, dürfen nicht mit diesem Medikament behandelt werden. Es ist nur bei der Behandlung von Rennpferden erlaubt.

Rohware stammt von deutscher Firma

So undurchsichtig die Hintergründe zur Herkunft von Pferdefleischprodukten in europäischen Supermarktregalen auch sind, im Falle jener bei Lidl aus dem Regal genommenen Tortelloni scheint nun zumindest der zuständige Vertriebspartner festzustehen: Der Liechtensteiner Lidl-Partner Hilcona erklärte am Montag den deutschen Fleischlieferanten Vossko zum Schuldigen. Von dort sei die Rohware für die Tortelloni gekommen, hieß es - mehr dazu in news.ORF.at.