Stadt verwirft Plan für Radwegausbau

Obwohl die Stadt erst am Freitag die Pläne für die Verlängerung des Radstreifens am Getreidemarkt vorgestellt hat, werden nun neue Varianten geprüft. Die „teilweise sehr heftige Kritik“ gebe der Stadt zu denken, hieß es.

Radfahrer

ORF

Betroffener Bereich

Vier Fahrspuren, besonders dichter Verkehr, die Fahrspur wechselnde Autos und mitten darin die Radfahrer. Um Abhilfe zu schaffen, kündigte der grüne Gemeinderatsmandatar Christoph Chorherr den Ausbau des Radweges an, da dieser derzeit mitten auf dem Getreidemarkt auf Höhe Lehargasse endet - mehr dazu in Neuer Radstreifen für mehr Sicherheit.

Die Pläne sorgten allerdings für heftige Kritik in diversen Internet-Foren. „Zu unsicher, zu gefährlich“, meinten viele auf der Webseite der Wiener Grünen oder auf der Facebook-Gruppe Radfahren in Wien.

Chorherr: „Man kann immer gescheiter werden“

Die Stadt prüft nun zwei neue Varianten, die mit den Radfahrerorganisationen besprochen werden sollen, wie die „Presse“ berichtete. „Man kann immer gescheiter werden“, ließ Chorherr der Zeitung ausrichten. Am Montag hatte er in seinem Blog angekündigt, „nochmals gründlich über die Pläne nachzudenken und den Dialog mit Radfahrorganisationen zu suchen, um zu einer Verbesserung zu kommen, die auch als solche gesehen wird“.

Wie genau die zwei neuen Vorschläge für die Strecke aussehen, verrät Chorherr noch nicht. Er wolle der behördlichen Prüfung und den Gesprächen mit Interessenvertretern nicht vorgreifen. Die Rede ist von „einer etwas modifizierten alten und einer ganz neuen Variante“.

Der nun verworfene Plan sah einen 500 Meter langen und 1,5 Meter breiten, rot markierten Radfahrstreifen vor. Die Kosten für dieses Projekt beliefen sich laut Chorherr auf 100.000 bis maximal 200.000 Euro. Geplant war die Inbetriebnahme der Radverkehrsanlage noch vor der „Velo-City“, dem größten Fahrradkongress der Welt, der im Juni in Wien stattfindet. Ob diese Frist auch für die neuen Pläne gilt, sei nicht abschätzbar. Für Autofahrer soll sich im Übrigen nichts ändern, die vier Fahrspuren bleiben erhalten.

Kritik von ÖVP folgte umgehend

„(...) Es ist auch für einen Grünen legitim, gescheiter zu werden. Vielleicht werden die Grünen nun auch bei den zentralen Themen Parkraumbewirtschaftung, Mariahilfer Straße und Wahlrecht ‚gescheiter‘ und es kehrt auch hier Vernunft ein“, reagierte ÖVP-Chef Manfred Juraczka in einer Aussendung.

Links: