Wirbel um MUMOK-„Schließung“

In einer Aussendung wurde am Dienstag bekanntgegeben, dass das MUMOK „bis auf weiteres“ schließe. Die Aussendung kam aber nicht vom Museum, sondern von einem Künstler. Das Museum zeigte sich „über die Falschmeldung“ nicht erfreut.

Kunstaktion MUMOK-Schließung

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Kunstaktion von Petro Wodkins

Begonnen hatte die Aktion durch eine E-Mail von der Domain Mumokart.com, in der die Schließung im Namen von MUMOK-Direktorin Karola Kraus verkündet wurde. „Ab 30. April und bis auf weiteres wird das MUMOK schließen. Der Grund hierfür ist eine neue Umfrage, die einen inakzeptabel hohen Anteil von Besuchern aus sozioökonomisch wohlhabenden Gruppen zeigte, sowie das schwindende Interesse der Besucher für die Kunst zugunsten der Museumsshops, Restaurants etc“, hieß es in der Aussendung des russischen Künstlers Petro Wodkins.

Das MUMOK reagierte umgehend mit einer eigenen Aussendung. Entgegen der Meldung „bleibt das MUMOK geöffnet. (...) Das MUMOK bemüht sich um Aufklärung der Hintergründe der Falschmeldung“, hieß es darin.

Kunstaktion MUMOK-Schließung

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„Kunst kann nicht in Museen eingesperrt sein“

Künstler kettete sich vor MUMOK an

Am späten Vormittag kettete sich der Künstler dann an einem Bauzaun im Aufgangsbereich des Museums an. Die Aktion habe er gestartet, weil es bei Kunst nicht um „sozioökonomische Positionierung“ gehen sollte: Kunst sei der Kern des Lebens und könne nicht „in Museen eingesperrt sein“. Nach einiger Zeit beendete er die Aktion vor dem Museum.

Dem MUMOK sei der Künstler zuvor nicht bekannt gewesen, hieß es aus dem Museum. „Ich denke, er hat sich das MUMOK ausgesucht, weil er ein zeitgenössischer Künstler ist und es deshalb passt“, sagte MUMOK-Sprecherin Karin Bellmann. Einen Schaden befürchte das Museum jedenfalls nicht, sagte Bellmann.

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